Wegen des neuen Gutachtens zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising prüft die Stadt Landau mögliche Auswirkungen auf die Ehrungen des ehemaligen Erzbischofs Friedrich Wetter. Wetter wurde 1928 in der pfälzischen Kommune geboren. «Die belastenden Aussagen lassen vermuten, dass Konsequenzen folgen müssen», wurde Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch am Freitag in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Wetter ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt, zudem ist der Kirchenvorplatz nach ihm benannt.
Hirsch sagte weiter, die in dem Gutachten dargestellten Versäumnisse der Kirche beim Umgang mit sexuellem Missbrauch machten einmal mehr sehr betroffen. «Für uns in Landau insbesondere im Hinblick auf die konkreten Vorwürfe gegen den aus unserer Stadt stammenden früheren Erzbischof von München und Freising, Kardinal Wetter.» Ob und wie die Darlegungen sich auf die Ehrungen auswirken, werde die Stadt prüfen und in den Gremien beraten, betonte der CDU-Politiker. Über die Prüfung hatte auch die Tageszeitung «Die Rheinpfalz» berichtet.
Das vom Erzbistum München und Freising in Auftrag gegebene Gutachten kommt zum Ergebnis, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden, und wirft den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger konkret und persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vor.