Mo., 03.02.2025 , 12:26 Uhr

Landau: Mörder als Zeuge in Prozess gegen mutmaßlichen Fluchthelfer

Landau. Im Prozess um die Flucht eines verurteilten Mörders während eines Ausgangs hat der erst nach Monaten wieder gefasste Häftling als Zeuge ausgesagt. Angeklagt ist vor dem Landgericht Landau in der Pfalz ein 46-Jähriger als möglicher Komplize der Flucht. Der Mann habe ihm nicht geholfen, sagte der damals entflohene Häftling zu Beginn der Beweisaufnahme. Die Flucht sei ein «mehr oder weniger spontaner Gedankenblitz» gewesen. Beide Männer kennen sich aus gemeinsamer sechsjähriger Haft.

Der Fall hatte die Öffentlichkeit monatelang in Atem gehalten. Trotz einer elektronischen Fußfessel und der Aufsicht von zwei JVA-Bediensteten war der damalige Häftling der JVA Bruchsal am 30. Oktober 2023 während eines Ausgangs am Sollachsee bei Germersheim (Pfalz) in ein Waldgebiet geflohen. Die Fußfessel wurde kurz darauf im Stadtgebiet gefunden. Zielfahnder nahmen den Mann nach neun Monaten in der südosteuropäischen Republik Moldau fest.

«Mehr oder weniger spontaner Gedankenblitz»

Wer ihm geholfen habe, wolle er nicht sagen, meinte der jetzt in der JVA Offenburg einsitzende Zeuge. Er belaste seine Familienangehörigen nicht, meinte der 45-Jährige mehrfach. Die Fußfessel habe er allein abgenommen. Er sei zunächst nach Tschechien geflohen, aber wie er dorthin gekommen sei, «werde ich Ihnen nicht erzählen». Der Angeklagte habe «damit nichts zu tun».

Während seiner etwa halbstündigen Aussage trug der verurteilte Mörder Hand- und Fußfesseln und wurde von zwei Justizbeamten bewacht. Sein mutmaßlicher Helfer wurde während der Aussage des Mannes mit Handschellen gesichert und ebenfalls bewacht. An diesem zweiten Verhandlungstag wurden auch die beiden Wachtmeister gehört, denen der Mann entkommen war, sowie die Ehefrau des damals Geflüchteten. (dpa)

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