Mit der Forderung nach einer Abkehr von den reinen Inzidenz-Zahlen als Maßstab für einschränkende Corona-Maßnahmen haben
sich drei CDU-Verwaltungschefs aus der Südpfalz an die Ampel-Regierung in Mainz gewandt. Als Maßstab zur Erteilung von einschränkenden Maßnahmen für die Bevölkerung sollte insbesondere die Zahl der mit Covid-Patienten belegten Intensivplätze im Krankenhaus herangezogen werden, appellierten die Landräte von Germersheim Fritz Brechtel und der Südlichen Weinstraße Dietmar Seefeldt sowie der Oberbürgermeister der Stadt Landau Thomas Hirsch am Freitag.
„Immer mehr Menschen stecken sich auch in der Südpfalz mit dem Coronavirus an. Gleichzeitig sind jedoch sehr viele Menschen geimpft und geschützt, weshalb erfreulicherweise festzustellen ist, dass nur relativ wenige Covid-Fälle im Krankenhaus behandelt werden müssen“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Angesichts der Situation sei nicht nachvollziehbar, warum etwa an der Nachverfolgung festgehalten werde. Stattdessen sollte man zur nächsten Phase des nationalen Pandemieplans wechseln. Dabei sollte sich der Schutz vor allem auf Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe konzentrieren. Für die allgemeine Bevölkerung der Südpfalz sei die Entwicklung schwierig, aber nicht besorgniserregend, meinten die Verwaltungschefs. So infizierten sich derzeit nach hiesigen Erkenntnissen überwiegend jüngere ungeimpfte Menschen mit einem meist milden Krankheitsverlauf, die allermeisten der gefährdeten Personen hingegen seien geimpft.
Auch die Beobachtung der Entwicklung in anderen Ländern zeige, dass mit der Delta-Variante zwar die Inzidenz stark steige, diese Entwicklung sich aber nicht in der Zahl schwerer Verläufe – etwa Intensivstationsaufenthalte und Tote – fortsetze. (mho/dpa)