Lambsheim. Mehr als 150 Tiere sind am Donnerstagabend auf einem Grundstück im Schrebergartengebiet Kappenacker bei Lambsheim eingefangen worden. Die Tiere befanden sich teilweise in einem sehr schlechten Zustand und wurden an anderer Stelle tierschutzgerecht untergebracht, teilte der Rhein-Pfalz-Kreis auf Anfrage mit. Im Einsatz waren Veterinäramt, Ordnungsamt und die Tierrettung. Wie die Tierrettung Rhein-Neckar auf Anfrage mitteilte, wurden bei dem Einsatz etwa zehn Kaninchen und vor allem Vögel aus schlechter Haltung befreit. Dabei habe es sich um Nutzgeflügel, wie Gänse, Enten, Fasane sowie Tauben und Ziergeflügel, wie verschiedene Sittiche, Finken und Diamanttauben gehandelt. Die Tiere seien abgemagert und verschmutzt gewesen. Einige Vogelarten seien nicht entsprechend der Witterungsverhältnisse untergebracht gewesen. Es sei wichtig gewesen, die Tiere zu befreien und vor dem Hunger- und Kältetod zu bewahren.
Angaben zum Halter und möglichen Konsequenzen machte der Kreis nicht. Am Freitag seien noch Folgearbeiten geleistet worden, beispielsweise seien schriftliche Verfügungen erlassen worden. Bereits am 5. und 9. Januar wurden knapp in dem Bereich mehr als 100 Tiere eingesammelt und tierschutzgerecht untergebracht – damals waren es Schafe, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Tauben und eine Katze. Es handelte sich nicht um den gleichen Halter, teilte der Kreis mit. Dieser Halter erhält ein Tierhalte- und Betreuungsverbot, hieß es weiter.
Wie ein Anwohner auf Anfrage mitteilte, bestehen die Probleme mit schlechter Tierhaltung in dem Bereich schon seit Jahren. Auch Polizei und Feuerwehr seien schon mehrmals angerückt, unter anderem wegen freilaufender Hunde der Rasse Kangal oder Bränden in dem Gebiet. Der Anwohner wollte namentlich nicht genannt werden.
Die Tiere, die am Donnerstagabend eingefangen wurden, seien in einem „jämmerlichen Zustand“ gewesen. Anfragen und Hinweise an das zuständige Bauamt des Rhein-Pfalz-Kreises in der Vergangenheit hätten in der Regel nicht zu einem Ergebnis geführt. Er sei froh, dass die Tiere nun aus den schlechten Bedingungen befreit wurden.
(dls)