Kassel / Ludwigshafen. Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im dritten Quartal vor allem niedrigere Gaspreise zu spüren bekommen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) brach im Jahresvergleich um 53 Prozent auf 964 Millionen Euro ein, wie die BASF-Mehrheitsbeteiligung am Montag in Kassel mitteilte. Die Fördermenge fiel wegen ungeplanter Wartungsarbeiten in zwei Gasfeldern in Norwegen leicht ab. In den Zahlen ist das Russland-Geschäft nicht mehr enthalten, weil sich Wintershall Dea aus dem Land zurückziehen will.
Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 61 Millionen Euro nach 429 Millionen ein Jahr zuvor. Inklusive Sondereffekte wie Kosten für das kürzlich angekündigte Sparprogramm sowie Wertminderungen der Vermögenswerte in der Region Nordafrika und Naher Osten stand unter dem Strich ein Quartalsverlust von 535 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 388 Millionen verbucht.
Im Zuge eines Sparprogramms will Wintershall Dea rund 500 Arbeitsplätze mit Schwerpunkt in Deutschland abbauen. Zuletzt beschäftigte Wintershall Dea mehr als 2000 Menschen. Zudem sollen administrative Ausgaben reduziert werden. So soll Wintershall Dea ab kommendem Jahr nur noch einen Hauptsitz haben, und zwar den in Kassel. Ferner wird der Vorstand auf drei Mitglieder verkleinert. Insgesamt will der Vorstand um Unternehmenschef Mario Mehren so etwa 200 Millionen Euro jährlich einsparen.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft. (dpa)