Kaiserslautern. Der so lange ersehnte Befreiungsschlag versetzte den 1. FC Kaiserslautern kurzzeitig in Euphorie. Noch Minuten nach dem Abpfiff feierten die Spieler der Pfälzer mit ihren Fans im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion den Befreiungsschlag. Das deutliche 4:1 (1:0) gegen den FC Schalke 04 war der erste Sieg nach zuvor sieben Niederlagen in Folge, die den FCK tief in den Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gespült hatten.
Die Situation der Roten Teufel bleibt trotz des ersten Erfolgs seit Oktober 2023 prekär, wie auch FCK-Trainer Dimitrios Grammozis nach Schlusspfiff zu verstehen gab. «Der Sieg hat sehr gut getan. Es war ein kleiner Schritt nach vorne. Ich freue mich für die Spieler nach den schweren Wochen. Wir werden jetzt aber sicher nicht in Euphorie verfallen und müssen weiter dranbleiben», sagte er.
Mittelfeldspieler Julian Niehues war die Last, die mit dem Ende der Serie abfiel, anzusehen. Aber auch er wollte den ersten Schritt in die richtige Richtung nach der monatelangen Misere nicht überbewerten. «Die Erleichterung ist groß. Aber wir können uns nicht darauf ausruhen. Wir stehen immer noch unten drin. Wir haben drei ganz wichtige Punkte geholt. Aber das ist schnell wieder abgehakt. Wir müssen nur das gute Gefühl mitnehmen. Das Gefühl, dass wir wieder gewinnen können», erzählte der 22-Jährige.
Nichtsdestotrotz dürfte Kaiserslautern am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Ligakonkurrent Hertha BSC mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen antreten. Zum ersten Mal seit zehn Jahren kann der FCK dabei wieder das Halbfinale des prestigeträchtigen Wettbewerbs erreichen.
Im mit rund 74 000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion werden die Pfälzer ihrerseits von etwa 10 000 Fans unterstützt. «Die Jungs sollen sich auf das Spiel freuen. Das Stadion ist voll und da werden sie im Fokus stehen. Wir fahren nach Berlin, um eine Runde weiterzukommen. Wir sind dort sicher nicht chancenlos», betonte Grammozis.
Marlon Ritter, der diesmal als Kapitän der Pfälzer auflief, zieht aus der Partie gegen Schalke Kraft: «Das war auf jeden Fall etwas Besonderes für mich. Ich habe sieben Jahre für Schalke gespielt, das ist mein Herzensverein. Für mich ist es ein ganz großer Tag. Umso schöner, dass wir heute auch noch gewonnen haben», sagte Ritter.
Mit Blick auf das Duell mit Zweitligist Hertha fügte er forsch an: «Wir fahren dahin, um weiterzukommen. Ich will keiner Mannschaft zu Nahe treten, aber es sind schon große Namen raus, es war selten so leicht ins Finale zu kommen.» (dpa/fr)