Mainz (dpa/lrs) – Mehr als ein Drittel der rheinland-pfälzischen Betriebe rechnet mit schlechteren Geschäften in diesem Jahr. Der Wirtschaft fehle das grundlegende Vertrauen in den Standort, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel, zu den Ergebnissen der Konjunkturumfrage in Mainz. Es werde mehr im Ausland als im Inland investiert.
Als das größte Risiko für ihre Geschäfte hätten die Betriebe in der Umfrage die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen genannt, erklärte Rössel. Das zeige, wie unzufrieden die Unternehmen insgesamt mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland sind.
Die größten konjunkturellen Sorgen hätten die Bauwirtschaft und der Einzelhandel, berichtete Rössel. Insgesamt sei seit dem Jahr 2018 ein Abwärtstrend bei der Geschäftslage und den Erwartungen sowie beim Konjunkturklima zu beobachten.
Rund 1.000 Unternehmen aller Größen und Branchen mit insgesamt rund 158.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz hatten an der Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft teilgenommen.
Damit gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Land auch international wettbewerbsfähig sind, müssten vor allem die Energiekosten deutlich gesenkt werden und es einen radikalen Befreiungsschlag beim Abbau von Bürokratie geben. Mit einer schnellen Änderung der Lage rechnet die Industrie- und Handelskammer aber auch bei einer möglichen neuen Bundesregierung nicht.
Das fehlende Vertrauen werde nicht in wenigen Monaten zurückkommen. Nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers sind spürbare Verbesserungen erst im Folgejahr zu erwarten, sollten die neue Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft konsequent umsetzen.