Silvester ist für viele Menschen ein freudiger Anlass, für Hunde jedoch oft der blanke Horror. Etwa die Hälfte aller Hunde entwickelt Angst vor Feuerwerksgeräuschen – wie auch unser Redaktions-Ridgeback Master Yoda, der bei Knallgeräuschen regelmäßig hochschreckt und auch sehr schnell zu zittern beginnt, wenn er nicht orten kann, woher die bedrohlichen Geräusche kommen. Um ihm echte Panik-Attacken zu ersparen, verbringt Herrchen Ralph Kühnl deshalb auch in diesem Jahr Silvester mit ihm wieder im Flughafen-Hotel – letztes Jahr hat er in seinem privaten Blog bereits darüber geschrieben (hier klicken). Grundsätzlich ist es sinnvoll, Haustiere vor Feuerwerkslärm abzuschirmen – hier geben wir dir praktische Last-Minute-Tipps, geordnet nach ihrer zeitlichen Relevanz – von den Tagen vor Silvester bis hin zu den entscheidenden Stunden rund um Mitternacht.
1. Vorbereitung vor Silvester: Sicherheit und Verhalten
- Doppelte Sicherung beim Spaziergang: Bereits 2-3 Tage vor und bis zu einer Woche nach Silvester sollte dein Hund besonders gut gesichert werden. Nutze ein Sicherheitsgeschirr und sichere den Hund doppelt – mit einer Leine am Halsband und einer zweiten am Geschirr, die du um deinen Körper führst.
- Fluchtgefahr minimieren: Achte darauf, dass Gartentore, Türen und Fenster gut gesichert sind, um ein Entkommen deines Hundes zu verhindern. Ein GPS-Tracker am Halsband hilft, falls der Hund doch wegläuft.
- Positive Verknüpfung von Knallgeräuschen: Nutze vereinzelte Feuerwerksgeräusche, um den Hund positiv zu konditionieren. Gib ihm unmittelbar nach jedem Knall ein Leckerli – aber nur, wenn du schnell genug bist, damit er die Belohnung mit dem Geräusch verbindet.
2. Am Silvestertag: Entspannung und Schutz schaffen
- Früher Spaziergang: Gehe die große Runde frühmorgens, wenn es noch ruhig ist, und lass deinen Hund danach im Haus. Auf keinen Fall sollte er an Silvester nach draußen müssen.
- Sicheres Zuhause: Halte Fenster geschlossen und ziehe die Rolläden herunter, um den Lärm zu reduzieren. Schaffe eine Rückzugsmöglichkeit, wie eine Box oder eine Höhle, die du zusätzlich mit Decken abdämmen kannst.
- Ablenkung durch Kauartikel: Bereite Kausnacks, Kong-Spielzeuge oder Schleckmatten vor. Das Kauen und Schlecken hilft Hunden, Stress abzubauen.
Normalerweise ist Yoda ein ganzer Kerl und ein „harter Hund“. Feuerwerk findet er aber doof.
3. Während des Feuerwerks: Ruhe bewahren und helfen
- Beruhigende Atmosphäre schaffen: Spiele „Braunes Rauschen“, ruhige Musik oder schalte den Fernseher ein, um die Geräuschkulisse von draußen zu überdecken. Entsprechende Playlists gibt es bei Streaming-Diensten und auf YouTube.
- Angst nicht ignorieren: Wenn dein Hund Trost sucht, sei für ihn da. Beruhige ihn ruhig und sanft, ohne seine Angst zu verstärken. Übertriebenes Trösten solltest du jedoch vermeiden.
- Thunder Shirts und Gewichte: Enge Kleidung wie ein Thunder Shirt oder schwere Decken können manchen Hunden ein Gefühl von Sicherheit geben. Probiere dies vorab aus, um zu sehen, ob dein Hund positiv darauf reagiert.
- Gehörschutz: Falls du deinem Hund Gehörschutz anbieten möchtest, gewöhne ihn rechtzeitig daran. Es ist ähnlich wie bei der Maulkorb-Desensibilisierung.
4. Ultimative Lösung: Dem Feuerwerk entfliehen
Wie oben schon erwähnt: Wenn dein Hund besonders ängstlich ist, überlege, die Silvesternacht in einem ruhigen, böllerfreien Ort zu verbringen. Flughafen-Hotels sind hierfür ideal, da in der Nähe von Flughäfen Feuerwerk verboten ist und die Zimmer oft sehr gut schallisoliert sind. Alternativ bieten auch abgelegene, ländliche Gegenden eine stressfreie Umgebung.
Mit diesen Tipps kannst du deinem Hund dabei helfen, die Silvesternacht besser zu überstehen. Denk daran: Kein Hund sollte mit seiner Angst allein gelassen werden. Mit etwas Vorbereitung und Einfühlungsvermögen könnt ihr gemeinsam das neue Jahr ruhig und entspannt begrüßen. Und während des Jahres – ganz ohne Silvester-Stress – kannst du eine professionelle Hundeschule aufsuchen, bei der du mit deinem Hund ein „Anti-Knall-Training“ absolvieren kannst. Das braucht Zeit, Geduld und Expertise – ein Last-Minute-Tipp ist das nicht, aber dennoch ein wichtiger!
Redaktions-Ridgeback Master Yoda und sein Herrchen Ralph Kühnl beim Spaziergang.