Auch im Baumarkt müssen Kunden in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen als bisher. Beim Betreiber Hornbach zeigen sich Käufer und Käuferinnen unbeeindruckt. Die hohe Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerbedarf habe im dritten Geschäftsquartal angehalten, teilte die im SDax notierte Hornbach Holding am Donnerstag in Bornheim mit. Und auch die Besucherzahlen in den Märkten steigen. Doch der Kostendruck macht dem Unternehmen weiter zu schaffen.
«Unsere privaten und gewerblichen Kundinnen und Kunden führen trotz gestiegener Produktpreise weiterhin Bau- und Renovierungsprojekte durch», sagte Erich Harsch, Vorstandschef der Hornbach Baumarkt AG, die der größte Teilkonzern unter dem Dach der Holding ist.
Konzernweit stieg der Umsatz der Holding im Vorjahresvergleich im dritten Geschäftsquartal (bis 30. November) um mehr als zehn Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Den größten Teil mit einem Plus von zehn Prozent auf 1,43 Milliarden steuerten die Baumärkte bei, wobei der Online-Handel noch stärker zulegte. Aber auch das separat geführte Baustoffegeschäft florierte mit einem Wachstum von 16 Prozent.
Insgesamt ging das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern hingegen um fast 13 Prozent auf 48,9 Millionen Euro zurück. Hier wirkten sich den Angaben zufolge die gestiegenen Betriebs- und Personalkosten aus. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 27,2 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es 31,6 Millionen Euro.
Das Management hatte im Sommer wegen der Probleme mit Lieferketten und Kosteninflation seine Gewinnziele für das Geschäftsjahr 2022/2023 gesenkt – diese wurden nun bestätigt. Der Konzern hatte lange noch erheblich von der Corona-Pandemie profitiert, als Menschen durch den Rückzug in die eigenen Räume die Lust am Renovieren entdeckt hatten.