Hockenheim. AC/DC gehen wieder auf Tour – und statten dem Hockenheimring am 13. Juli 2024 einen Besuch ab. Das kündigten die Kultrocker auf ihrer offiziellen Homepage an. Mehrere Konzerte seien bei der „PWR UP“-Europatour in Deutschland geplant: Neben Hockenheim kommen die Rocker nach Gelsenkirchen, München, Dresden, Stuttgart, Nürnberg und Hannover. Weitere Europa-Termine gibt es in Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, England, der Slowakei, Belgien, Frankreich und Irland. Es ist die erste Europatournee der Band seit acht Jahren.
Zur Feier ihrer 50-jährigen Erfolgsgeschichte treten AC/DC mit veränderter Besetzung auf: Angus Young an der Leadgitarre, Sänger Brian Johnson, Rhythmusgitarrist Stevie Young, Schlagzeuger Matt Laug und Chris Chaney, der die Nachfolge von Bassist Cliff Williams antritt.
Der Vorverkauf startet am 16. Februar, um 11 Uhr. Ticke-Verkäufer Eventim erwartet einen Ansturm auf die Karten. Weitere Informationen zu den Konzerten und zum Vorverkauf finden Sie hier.
Bandgründer Angus Young (68), der stets in Schuluniform auftritt, und Sänger Brian Johnson (76) sind die letzten verbleibenden Mitglieder der AC/DC-Besetzung, die 1980 «Back In Black» aufnahm, eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte. Rhythmusgitarrist Stevie Young folgte 2014 auf den erkrankten und 2017 gestorbenen Bandgründer Malcolm Young. Neu in der Band ist Schlagzeuger Matt Laug (55), der im letzten Jahr beim «Power Trip»-Festival erstmals mit der Gruppe auftrat. Der ehemalige Jane’s-Addiction-Bassist Chris Chaney (53) ersetzt zudem Cliff Williams, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.
Beim «Powertrip»-Festival in Kalifornien hatten AC/DC im vergangenen Oktober nach siebenjähriger Pause ihr Live-Comeback gegeben. Schon vorher hatte es Gerüchte über eine Tournee gegeben. Die verdichteten sich, als Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bei einer Ratssitzung im November davon sprach. Auf die Frage, warum das Eröffnungskonzert der Fußball-Europameisterschaft nicht im Münchner Olympiastadion stattfindet, antwortete Reiter, dass AC/DC im Juni dort spielen würden, was sich nun bestätigte. Im Internet waren zwischenzeitlich weitere Tourdaten aufgetaucht. In der vergangenen Woche hatten AC/DC die Spekulationen mit einem Countdown auf ihrer Website weiter angeheizt.
Noch vor einigen Jahren hatte es danach ausgesehen, als würden sich AC/DC von der großen Bühne verabschieden. Grund dafür war vor allem, dass Sänger Brian Johnson die Band 2016 auf der «Rock Or Bust»-Tournee wegen Hörproblemen verlassen musste. Er wurde auf den letzten 22 Konzerten von Guns N‘ Roses-Frontmann Axl Rose vertreten. Doch mithilfe eines Spezialisten ließen sich die Probleme so weit beheben, dass Johnson zur Musik zurückkehren konnte.
2020 nahmen AC/DC das Album «Power Up» auf. Neben Johnson und Williams, der eigentlich schon 2016 seinen Ruhestand angekündigt hatte, kehrte dafür auch der langjährige Schlagzeuger Phil Rudd zurück. Von Rudd hatte sich die Band 2014 getrennt, nachdem er mit dem Gesetz in Konflikt geraten war und in seiner Heimat Neuseeland zeitweilig sogar unter Hausarrest stand. Warum Rudd (69) auf dem Album, aber nicht auf der Tournee dabei ist, wurde nicht bekannt.
Wegen der Corona-Pandemie hatten AC/DC ihre Tourpläne 2020 zunächst auf Eis gelegt. «Wir waren schon in der Vorbereitung, wollten eigentlich ein paar Live-Konzerte geben», sagte Angus Young damals im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London, «und dann kam dieses Virus». Sänger Johnson äußerte gleichzeitig die Hoffnung, dass die Band das nachholen werde. «Wir würden so gern wieder Konzerte geben», sagte er im dpa-Gespräch. «Ich hoffe es.»
AC/DC waren in den 1970er Jahren mit krachendem Hardrock und energiegeladenen Liveshows berühmt geworden. Songs wie «Dirty Deeds Done Dirt Cheap», «Whole Lotta Rosie» und «Let There Be Rock» gelten heute als Klassiker. Sänger Bon Scott starb 1980 kurz nach der Veröffentlichung des Erfolgsalbums «Highway To Hell», das AC/DC den internationalen Durchbruch bescherte. Noch im selben Jahr brachte die Band mit Scotts Nachfolger Brian Johnson das Kultalbum «Back In Black» heraus, das den Erfolg sogar noch toppte.
(dls/dpa)