Hessen/Bergstraße/Odenwald. 286 Einsatzkräfte haben vergangene Woche Wohnräume von 75 Personen in Hessen durchsucht. Die Personen stehen nach Angaben des LKA im Verdacht, Kinder- und Jugendpornografie erworben, besessen oder verbreitet beziehungsweise Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Der Einsatz im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften wurde vom Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) koordiniert.
502 Speichermedien, darunter 151 Smartphones und Mobiltelefone, 66 Computer und 111 USB-Sticks, wurden sichergestellt. Die Datenträger werden nun ausgewertet, kriminalistisch bewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft, hieß es in einer Mitteilung.
Vier der Beschuldigten wird sexueller Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen vorgeworfen, bei 71 Beschuldigten steht der Vorwurf des Erwerbs, Besitzes oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie im Raum. Die 73 Männer und 2 Frauen im Alter bis 73 Jahren stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen untereinander nicht im Austausch. 43 der Beschuldigten mussten
die Ermittler im Anschluss an die Durchsuchung mit auf die nächstgelegene Dienststelle begleiten.
Die Durchsuchungen fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Gießen, Hanau, Offenbach am Main und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Groß-Gerau, Gießen, Hersfeld-Rotenburg, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Odenwald, Offenbach, Rheingau-Taunus, Schwalm-Eder, Vogelsberg, Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner, und Wetterau.
Bei der großangelegten Aktion handelte es sich um einen Einsatz der „BAO FOKUS“. Ziel dieser Organisationseinheit der hessischen Polizei ist es, Minderjährige vor sexualisierter Gewalt zu schützen, anhaltenden Missbrauch zu stoppen, Sexualstraftaten, die sich gegen Kinder und Jugendliche richten, zu ermitteln und Straftäter zu überführen. (pol/dls)