Der Handelsverband Hessen warnt angesichts eines aktuellen Gutachtens zu Corona-Maßnahmen vor erneuten Lockdowns mit Geschäftsschließungen. «Die Datenlage im dritten Jahr der Pandemie reicht nicht aus, um sämtliche Corona-Maßnahmen vollumfänglich zu beurteilen, weshalb auch schwerwiegenden Grundrechtseingriffen in Zukunft die Grundlage fehlt», erklärte der Hauptgeschäftsführer Sven Rohde am Freitag in Frankfurt.
Expertinnen und Experten des Sachverständigenausschusses hatten in einem Gutachten zur Überprüfung der bisherigen Corona-Auflagen das Maskentragen als wirksam beurteilt, hinter andere Maßnahmen hingegen Fragezeichen gesetzt. Zu vielen Punkten vermied der Ausschuss klare Aussagen – mangels ausreichender Daten seien keine sicheren Bewertungen möglich.
Verbandschef Rohde forderte, «ausschließlich verhältnismäßige und wirksame Maßnahmen anzuwenden, wenn diese von Nöten sein». Denn schwere Eingriffe wie Lockdowns oder Zugangsbeschränkungen dürfe es nicht mehr auf Verdacht geben, sondern ihnen müsse eine wissenschaftliche Basis zugrunde liegen. Der Handelsverband Hessen vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 7200 Mitgliedsunternehmen mit 200 000 Beschäftigten.