Heppenheim. Seit Oktober 2020 wird die Ortsumgehung Mörlenbach auf der Bundesstraße 38 neu gebaut. Wie Hessen mobil am Freitag mitteilte, verzögert sich die Fertigstellung voraussichtlich um eineinhalb Jahre. Zu Beginn der Arbeiten war die Fertigstellung auf Ende 2027 datiert – somit verzögert sich diese bis Sommer 2029.

Die verlängerte Bauzeit sei vor allem auf Verzögerungen bei der Erstellung der Bauwerksentwürfe sowie der vorgezogenen Ausführungsplanungen zurückzuführen, hieß es in einer Mitteilung. Auf Grund der unerwartet langen Genehmigungsdauer der Bauwerksentwürfe sowie lange Fristen bei Prüfstatikern sei es nicht möglich gewesen, die Bauwerksentwürfe und Ausführungsplanungen wie vorgesehen früher fertigzustellen.

Weitere Gründe für eine längere Gesamtbauzeit seien zusätzliche Erkundungsbohrungen im Bereich der Talbrücke Mörlenbach, um mehr Aufschlüsse über die schwierige Geologie im zukünftigen Baubereich zu erhalten. Auch sei es notwendig, zusätzliche Bodenverbesserungen in Form von Bohrpfählen im Bereich der Dämme vor der Talbrücke Mörlenbach durchzuführen, was zu einer Verlängerung der Bauzeit der Talbrücke führe.

Erste Bauwerke bereits fertiggestellt

Erste Bauwerke, wie die Überführung der Panoramastraße, das Bauwerk an der Überwaldbahn sowie der Kreisverkehrsplatz zur Anbindung der Landesstraße L 3120 an die Ortsumgehung seien indes bereits fertiggestellt. Auch die Baustraße zum Bau der Talbrücke Reisen und des Tunnels Berkerskalmm sei gebaut und in Betrieb. Mit den Bauarbeiten am Tunnel Berkerskamm wurde vor wenigen Wochen bereits begonnen.

So soll es ab 2025 weitergehen

2025 soll zunächst mit dem bergmännischen Bau der beiden Tunnel Berkersklamm und Kisselhöhe, gefolgt vom Bau der Talbrücke Reisen, begonnen werden. Voraussichtlich in 2026 erfolgt mit der Talbrücke Mörlenbach der Baubeginn des letzten Großbauwerks.

Mit der Fertigstellung des ersten Großbauwerks – dem Tunnel Berkerklamm – wird nach aktuellem Stand im Sommer 2027 gerechnet. Tunnel Kisselhöhe und die Talbrücke Reisen sollen voraussichtlich 2028 fertig werden. Die Talbrücke Mörlenbach wird nach derzeitiger Planung in 2029 fertiggestellt.

Zeitgleich zum Bau der vier Großbauwerke wird der Erdbau im Bereich der künftigen Trasse durchgeführt, so dass die Asphaltierungsarbeiten und damit der Streckenbau ebenfalls bis voraussichtlich 2029 abgeschlossen werden können.

Staus innerhalb und außerhalb von Mörlenbach

Die B 38 verläuft derzeit über eine Länge von rund 1,6 Kilometern durch Mörlenbach. Gerade im werktäglichen Pendlerverkehr zeige sich die Bundesstraße als nicht mehr leistungsfähig. Die Folge sind Staus innerhalb und außerhalb des Ortes. Ziel der neuen Trasse ist es, die Ortsdurchfahrt zu entlasten und den Verkehr im Zuge der alten B 38 zu beruhigen.

Die Gesamtkosten betragen aktuell 215 Millionen und werden vom Bund getragen.

(dls)