Heidelberg. Pläne der Stadt Heidelberg, sogenannte „Tiny Houses“ im Stadtgebiet zu errichten, stoßen bei verschiedenen Parteien auf Kritik. Nach einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) musste Oberbürgermeister Eckart Würzner im Bauausschus viel Kritik einstecken. Harsche Äußerungen kamen von der SPD, Sören Michelsburg habe die Pläne des Oberbürgermeisters als „Schnapsidee“ bezeichnet. „Tiny Houses“ seien keine Lösung für die Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Es sei sinnvoller, Areale für den Mehrgeschossbau zu entwickeln, statt Flächen für winzige Häuschen zu suchen und diese mit Energie zu versorgen. Auch die Baukosten und damit verbundene Mieten für die kleinen Häuser seien zu hoch. Die Grünen äußerten ebenfalls Kritik, bezeichneten das Vorhaben als nicht ökologisch. Die Grün-Alternative Liste (GAL) kritisierte, dass ein Tiny House viel zu viel Fläche verbrauche. Grünflächen mit den Häuschen vollzustellen ginge nach Aussagen von Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) in Zeiten des Klimawandels gar nicht.
Die Stadt Heidelberg hatte zuvor bekanntgegeben, passende Flächen im Stadtgebiet für das Vorhaben identifizieren zu wollen. Es gebe durchaus Bedarf von unterschiedlichen Zielgruppen, beispielsweise Studierende oder Wissenschaftler, die nur eine gewisse Zeit in Heidelberg blieben. Tiny Houses hätten in der Regel kein festes Fundament, es müsse kein Boden versiegelt und sie könnten flexibel umgesetzt werden, hieß es in einer Mitteilung. Sie seien damit vor allem für Zwischennutzungen von Flächen gut geeignet. „Es passt einfach zu Heidelberg, so eine Wohnform mit Zukunft einmal auszuprobieren“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner. Beim Heidelberger Neujahrsfest am Sonntag, 21. Januar (ab 11.30 Uhr) rund um den Marlene-Dietrich-Platz in der Südstadt könne der Prototyp eines Tiny Houses besichtigt werden. Die Idee der „Tiny Houses“ stammt aus den USA. (dls)