Einen Monat nach dem Amoklauf an der Universität Heidelberg soll der Opfer bei einem Trauerzug gedacht werden. «Am 21. Februar wollen wir bei einem Gang durch alle drei Universitätsstandorte an die unfassbare Tat erinnern», sagte der Vorsitzende der Verfassten Studierendenschaft, Peter Abelmann, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
Der Zug werde mit einer Rede vor dem Gebäude enden, in dem ein 18 Jahre alter Student mitten in einem Tutorium mit 30 Teilnehmern eine 23-Jährige erschossen und drei weitere junge Menschen verletzt hatte. Die aus der Pfalz stammende Studentin, die nach einem Kopfschuss wenige Stunden später im Krankenhaus ihrer Verletzung erlag, dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Der Amokschütze hatte sich nach dem Verlassen des Gebäudes selbst erschossen. Seine Motive sind weiter unklar.
Die Gedenkveranstaltung ist laut Abelmann von der Fachschaft der Biowissenschaften, der sowohl die Opfer als auch der 18-Jährige angehörten, angeregt worden und wird von der Verfassten Studierendenschaft unterstützt. Der Philosophiestudent erwartet mindestens mehrere Hundert Teilnehmer mit Kerzen und Lichtern. Langfristig wünschten sich die Studierenden einen permanenten Trauerort auf dem Campus.
Die Universität hat nach Angaben ihrer Sprecherin noch nicht abschließend über eine adäquate Form des Gedenkens entschieden. In die Überlegungen müssten auch immer die Eltern der getöteten jungen Frau und die weiteren Betroffenen einbezogen werden.
Die Stadt am Neckar ist studentisch geprägt. Rund 39 000 junge Menschen studieren an den fünf Hochschulen Heidelbergs, das entspricht einem Viertel der Einwohner. Allein an der ältesten deutschen Universität sind 31 000 Studenten eingeschrieben.