Heidelberg. Die Stadt Heidelberg schafft eine Waffen- und Messerverbotszone in einer Grünanlage neben dem Hauptbahnhof. Ab sofort dürfen dort am Wochenende und vor Feiertagen nachts keine Messer mit einer Klingenlänge ab vier Zentimetern mitgeführt werden, wie die Stadt mitteilte. Auch Waffen, die bereits durch das Waffengesetz verboten sind, sind untersagt. Wer dagegen verstößt, muss demnach mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 350 Euro rechnen. In Einzelfällen könne die Strafe auch höher ausfallen, heißt es in der Mitteilung.
«Die Verbotszone kann und soll nicht alleine eine Lösung herbeiführen, aber: Jedes eingezogene Messer verbessert die Sicherheit und hilft dabei, Leben zu schützen», sagte Ordnungsbürgermeisterin Martina Pfister. Bernd Köster, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, verweist auf Erkenntnisse der Polizei, wonach es in dem Bereich besonders häufig zu Straftaten im Zusammenhang mit Messern kommt. Durch die Verbotszone hätten die Polizei und der städtische Ordnungsdienst die Möglichkeit, Messer früher aus dem Verkehr zu ziehen. Die Regelung gilt jeweils von 20 Uhr bis 6 Uhr.
In Stuttgart im vergangenen Jahr 53 Messerangriffe im Bereich der Verbotszone
Heidelberg mit seinen rund 160.000 Einwohnern ist nicht die erste Stadt im Südwesten, die eine Waffenverbotszone einführt: In Stuttgart dürfen in der Innenstadt seit Februar 2023 Messer zu bestimmten Zeiten nicht mehr getragen werden. Allerdings wurden nach Angaben des Innenministeriums allein im vergangenen Jahr 53 Messerangriffe im Bereich der Verbotszone registriert. Für die Waffen- und Messerverbotszone in Mannheim, die seit Dezember gilt, liegen keine aktuellen Zahlen vor. Die Zone in Heilbronn gibt es erst seit dem 1. Juni. (dpa/lsw)