Heidelberg. Die Tierpfleger im Affenrevier des Heidelberger Zoos mussten sich in der vergangenen Woche von dem Schimpansenweibchen Heidi verabschieden. Sie starb im stolzen Alter von 52 Jahren, teilte der Zoo mit. Die Schimpansin habe am 20. September deutliche Anzeichen vonS Chwäche gezeigt, konnte nicht mehr aufstehen und reagierte kaum noch auf Artgenossen sowie Pfleger und nahm weder Getränke noch Futter an.
Der Zustand habe sich trotz aller Bemühungen verschlechtert und das Team um Tierärztin Barbara Bach beschloss, den Affen zu erlösen.
Nach ihrem Tod wurden die anderen Schimpansen zu ihr gelassen, um sich von Heidi verabschieden zu können. Schimpansen pflegen enge Verbindungen zu ihren Gruppenmitgliedern. Alle Tiere haben dabei an ihr geschnuppert und eine Weile bei ihr gesessen, bevor sie nach und nach wieder ihrem gewohnten Tagesablauf nachgegangen sind, hieß es in einer Mitteilung. Im Zoo könnten Schimpansen in Ausnahmefällen bis zu 60 Jahre alt werden. Die meisten sterben im Alter um die 50 Jahre. In der Natur sei die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich niedriger.
Heidi habe bereits seit mehreren Jahren an altersbedingten Herzproblemen gelitten. Gemeinsam mit einem Männchen und der Schimpansin Susi kam Heidi im Jahr 1985 vom Zoo Darmstadt nach Heidelberg. Hier seien die beiden mit zwei weiteren Männchen sowie den zwei Weibchen, Lulu und Conny, zusammengeführt worden. Nach dem Tod der Schimpansenmännchen verbrachten die vier Weibchen einige Jahre alleine, bis 2019 das Männchen Epulu aus Wuppertal erfolgreich in die Gruppe eingewöhnt wurde.
Durch das lange Zusammenleben habe sich eine sehr enge Bindung zwischen den vier Schimpansenweibchen entwickelt. Susi war Heidis engste Vertraute. Heidi war das ranghöchste Gruppenmitglied. Sogar das Männchen Epulu konnte sie bis zum Schluss dominieren, teilte der Zoo mit. Das Team des Affenreviers sei jetzt gespannt, wie sich die Gruppe neu ordnet, wenn das ranghöchstes Tier nicht mehr unter ihnen ist. (dls)