Die Heidelberger bestimmen an diesem Sonntag, wer künftig an der Spitze der Stadt steht. Beim zweiten Wahlgang für den Oberbürgermeisterposten liefern sich der parteilose Amtsinhaber Eckart Würzner und seine grüne Herausforderin Theresia Bauer einen Zweikampf. Ein dritter Kandidat, Björn Leuzinger von „Die Partei“, hatte bei der ersten Wahl am 6. November nur 1,79 Prozent der Stimmen bekommen, stellt sich aber erneut zur Wahl. Der 61-jährige Würzner, der eine dritte Amtszeit anstrebt, hatte damals 45,9 Prozent der Voten erreicht. Die Ex-Wissenschaftsministerin Bauer kam auf 28,6 Prozent. Der SPD-Kandidat Sören Michelsburg, mit 13,5 Prozent Drittplatzierter, hatte seine Kandidatur zurückgezogen und keine Empfehlung für einen Kandidaten abgegeben. Er geht davon aus, dass seine Anhänger je hälftig zu Bauer und Würzner wechseln. Im zweiten Anlauf an diesem Sonntag gewinnt dann der Bewerber oder die Bewerberin mit den meisten Stimmen. Aufgerufen zur Wahl sind 107.000 Wahlberechtigte in der Universitätsstadt. Bauer (57) präsentiert sich als „sozial-ökologische Alternative“ zu dem von CDU und FDP unterstützten Amtsinhaber. Sie sagt: „Ich stehe ein für einen Wechsel im politischen Stil, für ein besseres Klima des Miteinanders und für eine konsequente Umsetzung unserer ambitionierten Klimaziele.“ Die vier Mal vom Deutschen Hochschulverband zur Wissenschaftsministerin des Jahres gekürte Bauer setzt auf ein Bündnis von „Wechsel WählerInnen“ – Persönlichkeiten aus SPD, FDP und Bunte Linke zählt sie dazu. Unter anderem Heidelberg in Bewegung haben als Verbund eine Wahlempfehlung für sie ausgesprochen. Würzner warnt davor zu glauben, seine Wiederwahl sei schon besiegelt. „Jede Stimme zählt“, legte er seinen Anhängern ans Herz. Er erhielt bei der OB-Wahl vor acht Jahren 84,44 Prozent der Stimmen. (lsw/mj)