Im Streit zwischen der Stadt Heidelberg und dem Land Baden-Württemberg um die Nutzung des ehemaligen Gefängnisses „Fauler Pelz“ stellt sich das Regierungspräsidium Karlsruhe offenbar auf die Seite des Landes. Die Aufsichtsbehörde will den Bauantrag des Sozialministeriums nach eigenen Angaben prüfen. Die Pläne sehen vor, 80 suchtkranke Straftäter im Maßregelvollzug unterzubringen und das Gebäude deshalb für elf Millionen Euro zu modernisieren. Der Heidelberger Gemeinderat beschloss Anfang Juni, das Baugesuch des Landes zurückzustellen. Angesichts der hohen Investition bezweifelt das Gremium eine lediglich vorübergehende Nutzung. Die Stadt selbst plant eine universitäre Nutzung des Areals. Laut Regierungspräsidium ist die Prüfung des Baugesuchs der besonderen öffentlichen Zweckbestimmung für das Gebäude und dem eklatanten Mangel an Therapieplätzen geschuldet. Heidelberg wiederum sieht darin einen Eingriff in die kommunale Planungshoheit. (mho/dpa)