Nach langem Ringen um den Standort für ein neues Ankunftszentrum für Geflüchtete hat der Heidelberger Gemeinderat einem Neubau am bisherigen Standort in der Siedlung Patrick-Henry-Village zugestimmt. Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) begrüßte die Entscheidung am Sonntag: «Alle Beteiligten haben nun Planungssicherheit und werden sich gemeinsam an die weiteren Umsetzungsschritte machen.»
Die Gemeinderäte hatten vergangene Woche den Vorschlag der Stadtverwaltung angenommen, dass das Zentrum mitten im neuen Stadtteil auf der Fläche der ehemaligen US-Siedlung entstehen soll. Dem Gemeinderatsbeschluss ging im April in diesem Jahr ein Bürgerentscheid des Bündnisses für Ankunftszentrum, Flüchtlinge und Flächenerhalt voraus. Bei diesem wollte eine Mehrheit der Heidelberger das Zentrum auf dem Konversionsgelände belassen.
Das Ankunftszentrum in Heidelberg hat nach Worten von Gentges bundesweit Vorbildcharakter – auch weil es Stadt und Region stets unterstützt hätten. Gentges, die auch Justizministerin ist, zeigte sich zuversichtlich, dass auch das neue Zentrum bundesweit Maßstäbe setzten werde.
Das Ankunftszentrum in Heidelberg ist der zentrale Baustein der Erstaufnahme von Flüchtlingen in Baden-Württemberg. Es war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, die im Oktober 2015 ihren Betrieb aufnahm. Bislang bietet das Zentrum Platz für bis zu 3500 Bewohner und 500 Mitarbeiter. Das Land stellt als Finanzierer nach früheren Angaben 100 Millionen Euro für einen Neubau bereit. (dpa/lsw/asc)