Der Auftritt des baden-württembergischen Sozialministers Manne Lucha gestern abend im Heidelberger Gemeinderat ist gescheitert. Lucha warb zwar leidenschaftlich dafür, der Nutzung des ehemaligen Gefängnisses „Fauler Pelz“ für den Maßregelvollzug zuzustimmen. Am Ende der zweistündigen Diskussion stimmte der Gemeinderat aber bei zwei Enthaltungen dafür, den Bauantrag des Landes für die Sanierung des Gebäudekomplexes um ein Jahr zurückzustellen. Damit folgte das Gremium dem Vorschlag von Oberbürgermeister Eckart Würzner. Die Kosten für die Ertüchtigung des ehemaligen Gefängnisses werden mit elf Millionen Euro veranschlagt. Die Gemeinderäte ließen sich trotz Luchas Ehrenwort nicht davon überzeugen, dass der Maßregelvollzug angesichts der hohen Investitionssumme tatsächlich im Sommer 2025 ausläuft. Sie befürchten eine Dauerlösung. Die Stadt selbst will das Areal zur Erweiterung der Universität nutzen. (mho/dpa)