Heidelberg/Mannheim. Nachdem das Bundeskartellamt am Freitag einem Verbund der Uniklinken Mannheim und Heidelberg nicht zugestimmt hatte, werden die Stimmen aus der lokalen und Landespolitik laut. Sie alle sprechen sich für einen Verbund der Kliniken aus.
Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner erklärt in einer Mitteilung vom Freitag: „Es greift zu kurz, den Verbund der Universitätsklinika rein nach den Regeln des Wettbewerbsrechts zu bewerten. Universitätsklinika sind viel mehr als ein Wirtschaftsbetrieb. Sie sind das Rückgrat der medizinischen Forschung und Patientenversorgung in Deutschland. Von den Forschungsergebnissen in Heidelberg profitieren Menschen auf der ganzen Welt. Der Verbund zielt darauf, dieses Rückgrat zu stärken. Davon profitieren alle – in erster Linie natürlich die Patienten aus nah und fern. Aber auch die umliegenden Krankenhäuser.“
Auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht sieht in dem Verbund eine große Chance, um Mannheim und Heidelberg als Wissenschaftsstandort zu stärken.
In einem Brief wendet sich die Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori an Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck MdB und bittet die Untersagung mit Ministererlaubnis zu überstimmen: „Die Entscheidung des Bundeskartellamtes muss jetzt durch den Bundeswirtschaftsminister überstimmt werden. Denn nur mit einem Zusammenschluss kann die Metropolregion Rhein-Neckar ihr volles Potenzial entfalten, die Gesundheitsversorgung für die Patienten verbessern und medizinische Innovationen für ganz Deutschland und Europa hervorbringen. Das Umfeld ermöglicht zahlreiche Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft. Hier kann sich ein wahrer Forschungschampion entwickeln. Der Uniklinkverbund Heidelberg Mannheim wäre eine Bereicherung für den Medizinstandort Deutschland.“ (lg)