Im Streit um Lärm in der Heidelberger Altstadt hat ein prominenter Bewohner Stellung bezogen. „Es gibt kein Recht auf öffentliches Grölen zur nachtschlafender Zeit“, sagte der Plakatkünstler und Ehrenpräsident der Akademie der Künste der Deutschen Presse-Agentur. Für Anwohner der Partymeile in der Innenstadt, die früh zur Arbeit gehen müssten, sei die Störung der Nachtruhe nicht zumutbar. Die Verursacher des Lärms müssten Rücksicht auf andere erst lernen – „was ihnen sehr schwer zu fallen scheint“. Seit langem schwelt in der Stadt ein auch gerichtlich ausgefochtener Konflikt zwischen lärmgeplagten Anwohnern der Unteren Straße mit ihren Bars und Gaststätten einerseits und Gastronomen und Partygängern andererseits. Auch die Alte Brücke ist ein beliebter Treffpunkt junger Menschen. Der 83-jährige Plakatkünstler und Rechtsanwalt wohnt selbst seit vielen Jahren in einer der ruhigeren Altstadtgassen. Nach seiner Flucht aus der DDR landete er wegen seines mit ihm geflohenen Freundes in der romantischen Stadt am Neckar. Von 2006 bis 2015 leitete er die Akademie der Künste in Berlin. Die Stadt Heidelberg hat mittlerweile ein Nachtbürgermeister-Tandem eingestellt, das in dem festgefahrenen Streit vermitteln soll. (lsw/mj)