Heidelberg. Eine Kommission hat in den vergangenen Jahren untersucht, ob in Heidelberg Straßen nach Personen benannt sind, deren historisches Handeln „zumindest teilweise nicht heutigen gesellschaftlichen Grundwerten entspricht“. Wie die Stadt mitteilte, empfahl die Kommission im Mai 2023 veröffentlichten Abschlussbericht dem Gemeinderat, in neun Fällen eine Umbenennung in Betracht zu ziehen. Es handelt sich dabei um folgende Straßen oder Plätze:
Damit ist nach Angaben der Stadt Heidelberg noch nicht entschieden, ob diese neun Straßen oder Plätze alle umbenannt werden. Stattdessen habe der Gemeinderat beschlossen, dass die Umbenennungsempfehlungen in den Bezirksbeiräten und in den Stadtteilvereinen behandelt werden sollen, um dort ein Stimmungsbild einzuholen sowie gegebenenfalls mögliche alternative Straßennamen zu diskutieren.
Zivilgesellschaftlichen Gruppen, also beispielsweise Bürgerinitiativen oder Vereinen, soll Gelegenheit gegeben werden, den Umbenennungsprozess beratend zu begleiten. Dies könne durch eine Stellungnahme, insbesondere aber durch Vorschläge für neue Namen geschehen, die von der Kommission für Straßenbenennungen auf Tauglichkeit geprüft werden. Ist diese gegeben, dann sollen die Vorschläge in den jeweiligen Bezirksbeirat zur Beratung eingebracht werden, bevor am Ende des Beratungsprozesses der Gemeinderat abschließend entscheidet.
Die Stadt ruft somit alle zivilgesellschaftlichen Gruppen auf, die am Umbenennungsprozess beteiligt werden möchten, bis zum 31. Oktober 2023 Benennungsvorschläge bei der Kommission für Straßenbenennungen einzureichen.
Die Vorschläge sollten begründet sein und möglichst einen Bezug zu Heidelberg, zum Stadtteil oder zur Örtlichkeit aufweisen. Thematische Zusammenhänge zu den umliegenden Straßennamen sollten gewahrt bleiben, sofern sie vorhanden sind. Auch Vorschläge für nicht-personenbezogene Namen wie beispielsweise frühere Gewann-Namen seien möglich. Nach dem 31. Oktober 2023 eingehende Vorschläge können nicht mehr berücksichtigt werden. (dls)