Stuttgart/Heidelberg. Am Uniklinikum Heidelberg ist in der Nacht die zentrale Heizung ausgefallen. Die Klinik selbst sprach am Morgen von einer «massiven Störung des Heizwerks», der komplette Campus am Neuenheimer Feld sei ohne Heizenergie. Davon sei auch das Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät Heidelberg betroffen.
Der Ausfall werde wohl bis in den Nachmittag dauern, teilte die Klinik mit. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk verteilten Decken und Heizgeräte an Patienten. Nur Notfälle würden operiert, planbare Eingriffe verschoben. Die Ambulanzen könnten aber normal weiterbetrieben werden. Die Essensversorgung der Patientinnen und Patienten sei ebenfalls sichergestellt.
1000 Wolldecken und mobile Heizgeräte
Eine Sprecherin der Klinik bestätigte, dass in der Nacht Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz sowie Mitarbeiter der Klinik im Einsatz waren. Die Einsatzkräfte hätten mobile Heizgeräte und rund 1000 Wolldecken an die Patienten verteilt. Besonders in den Ambulanzbereichen sei es kühl geworden, da die Türen dort häufig auf- und zugingen, so die Sprecherin. Deshalb habe man die Bereiche mit mobilen Geräten beheizt. Die Patienten seien außerdem gebeten worden, die Fenster geschlossen zu halten.
Die Lage ist nach Auskunft der Sprecherin aber unter Kontrolle. «Es ist alles gesichert.» Auf den Intensivstationen produzierten so viele Geräte Wärme, dass es dort gar nicht so kalt werden könne. «Und die kleinen Frühchen liegen in den Inkubatoren.» Zur Frage, wie viele Patientinnen und Patienten insgesamt betroffen seien, sagte sie, dass die 1000 verteilten Decken gut ausreichten.
Nur noch Not-OPs
Betroffen von dem Heizungsausfall seien unter anderem die Kopfklinik, die Kinderklinik, die Frauenklinik und die Chirurgie, die Innere Medizin sowie das Nationale Zentrum für Tumorerkrankungen. Die Operationssäle hätten auf Notbetrieb umgestellt, sagte die Sprecherin. Da die Lüftung kalte Luft von außen anziehe, habe man diese heruntergefahren. Die Lüftung sorge aber auch für Sterilisation in den Operationsräumen. Deshalb habe man aus Sicherheitsgründen alle planbaren Eingriffe verschoben.
Die Uni-Klinik Heidelberg ist mit rund 2500 Betten eines der größten medizinischen Zentren Deutschlands und zählt zu den besten Krankenhäusern der Welt. Jedes Jahr werden nach Angaben der Klinik rund 85.600 Patienten voll- und teilstationär betreut. (dpa/lsw)