Mo., 09.12.2024 , 10:51 Uhr

Heidelberg: Heidelberger Druckmaschinen AG will Hunderte Arbeitsplätze am Standort Wiesloch-Walldorf abbauen

Heidelberg/Wiesloch/Walldorf. Die Heidelberger Druckmaschinen AG (HEIDELBERG) hat gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall einen Zukunftsplan zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit für den Standort Wiesloch-Walldorf beschlossen. Dieser soll die Personalkosten durch in den kommenden drei Geschäftsjahren um mehr als 100 Millionen Euro reduzieren. Dafür sollen etwa 450 Stellen am Standort sozialverträglich abgebaut werden. Nach Unternehmensangaben arbeiten aktuell rund 4000 Menschen am Standort Wiesloch-Walldorf.

Die Personalkosten von HEIDELBERG liegen bei rund 800 Millionen Euro pro Jahr, was rund einem Drittel des Umsatzes entspreche. Mehr als 50 Prozent der Personalkosten fallen demnach in Deutschland an, ein Großteil davon am Standort Wiesloch-Walldorf.

Um die Personalkosten zu senken, verständigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer-Vertreter auf ein Maßnahmenpaket, das den zukünftigen Anstieg der Gehälter im IG Metall Tarif durch Verrechnung mit dem Leistungsentgelt ausgleichen soll. Andererseits will das Unternehmen selektiv Lösungen finden, die den Wünschen einiger Mitarbeitenden entsprechen, die früher Ausscheiden wollten. Neben Stellen in der Produktion sollen auch Stellen in Verwaltung und Führung abgebaut werden.

Das Unternehmen will so nicht nur die Kosteneffizienz erhöhen, sondern auch Investitionen möglich machen. Die Einigung gilt mit sofortiger Wirkung bis zum 31. Dezember 2028 und beinhaltet auch eine Standortgarantie für 3 500 Mitarbeitende sowie Investitionen in den Standort, hieß es weiter.

Im Rahmen des Zukunftsplans werden im laufenden Geschäftsjahr 2024/2025 Sondereinflüsse in Höhe von rund 30 Millionen Euro verbucht. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen seine Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge, die auf dem Vorjahresniveau von 7,2 Prozent erwartet wird. Auch der Umsatz wird weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres (2 395 Millionen Euro) prognostiziert.

Der Zukunftsplan sei ein wichtiger Baustein in der strategischen Aufstellung des Unternehmens, das den Ausbau des internationalen Geschäfts, vor allem durch Wachstum in Märkten wie China und Asien an, anstrebt. Durch die Zusammenarbeit mit Canon nehme das Unternehmen künftig noch stärker am wachsenden Digitaldruckgeschäft teil. Auftragseingänge bestätigten das bereits ab nächstem Geschäftsjahr.

Im Bereich Verpackung wollen die Heidelberger Druckmaschinen vom weltweit wachsenden Bedarf an Ersatz für Plastikverpackungen profitieren. Darüber hinaus sieht das Unternehmen im Ausbau des Geschäfts mit Service, Software und Automatisierung zukünftig global weitere Ertragschancen.

Schon heute läuft über 85 Prozent des Geschäftes außerhalb von Deutschland, hieß es in einer Mitteilung. In Summe sehe HEIDELBERG für alle strategischen Initiativen bis zum Geschäftsjahr 2028/2029 ein Wachstumspotenzial von mehr als 300 Millionen Euro Umsatz.

Gleichzeitig haben sich die Parteien auf „zukunftssichernde Maßnahmen“ am Standort verständigt. Beispielsweise umfasse die Einigung auch eine weiterhin starke Ausbildungsquote für junge Mitarbeitende und auch das Verständnis, dass kommende Zukunfts-Technologien am Standort Wiesloch angesiedelt werden sollen.

Die Einigung über den Zukunftsplan gilt für den Standort Wiesloch-Walldorf, soll jedoch als Pilot für weitere Standorte in Deutschland dienen. Darunter beispielsweise Brandenburg, Amstetten oder Ludwigsburg, hieß es abschließend. (dls)

Heidelberger Druckmaschinen walldorf Wiesloch Wirtschaft

Das könnte Dich auch interessieren

09.07.2024 Rhein-Neckar: Einzelhandel in kleinen und mittleren Städten steigert Umsätze – So will die IHK Kommunen weiter stärken Rhein-Neckar. Die Kaufkraftanalyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar prognostiziert für das Jahr 2024 in Städten und Gemeinden zwischen 10 000 und 50 000 Einwohnern steigende Umsätze vor Ort. In vielen dieser Städte arbeiten die IHK-Innenstadtberater zusammen mit Bürgermeistern und Verwaltung sowie den Handels- und Gewerbevereinen daran, künftig noch mehr Kaufkraft in den Innenstädten und 17.12.2024 Walldorf: Knapp 3 500 Beschäftigte in Deutschland verlassen SAP SAP stellt sich für die Zukunft auf. Durch ein Restrukturierungsprogramm sollen weltweit 9.000 bis 10.000 Stellen wegfallen. Nun ist klar, wie viele Mitarbeiter in Deutschland gehen. Walldorf. Rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Softwareherstellers SAP in Deutschland verlassen das Unternehmen im Rahmen des aktuell laufenden Restrukturierungsprogramms. Sie seien am Montag unter anderem von SAP-Chef Christian 14.11.2024 Wiesloch: Finanzdienstleister MLP erzielt neue Höchststände bei Gesamterlösen und Ergebnis Wiesloch. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 hat die MLP Gruppe einen neuen Höchststand bei den Gesamterlösen und beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielt. Damit habe MLP die Gesamterlöse deutlich auf 763 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 685 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2023) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 13.11.2024 Heidelberg: "Gute Auftragslage" - Heidelberger Druckmaschinen gehen von starker zweiter Hälfte im Geschäftsjahr aus Heidelberg. Die Heidelberger Druckmaschinen AG (HEIDELBERG) geht aufgrund eines hohen Auftragsbestandes in Höhe von 953 Millionen Euro von einer starken zweiten Hälfte im Geschäftsjahr 2024/2025 aus. Grundlage für den positiven Ausblick des Unternehmens ist der starke Auftragseingang im ersten Halbjahr, der um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,273 Milliarden Euro zulegte. Wie das Unternehmen