Heidelberg. Polarlichter über Baden-Württemberg: Auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag könnten die spektakulären Leuchterscheinungen am Himmel zu sehen sein. Je nördlicher man sei, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit sie zu erblicken, teilte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg am Freitag mit. Im Odenwald stehen die Chancen demnach besser als am Bodensee.
In der Nacht zu Samstag waren die Polarlichter unter anderem in Freiburg zu sehen. Auch anderswo in Baden-Württemberg gab es in der Nacht sehr gute Chancen, die Polarlichter zu bemerken, sagte ein Experte vom Deutschen Wetterdienst. Cirrus-Schleierwolken über dem ganzen Bundesland haben demnach dazu beigetragen. Diese sind laut Wetterexperten nämlich so dünn, dass die Polarlichter durchscheinen konnten.
Verantwortlich für das oft grünliche oder rötliche Leuchten sind sogenannte Sonnenstürme. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne weggeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, kommt es zum Leuchten. Liefke sagte, es gebe natürlich keine Garantie, dass man etwas sehe – es bestehe aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
Mit einem Trick könne man das Naturphänomen unter Umständen sichtbar machen: «Normalerweise reicht es, ein Handy auf die Fensterbank zu legen», hatte Liefke Ende März erklärt. Dann müsse man so lange belichten, wie es geht. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig. «Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus», so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist. (dpa)