Der Chef-Pathologe der Uni Heidelberg, Peter Schirmacher, drängt zu mehr Obduktionen von Geimpften. Neben Corona-Toten müssten auch die Leichname von Menschen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung sterben, häufiger untersucht werden, sagte Schirmacher der dpa. Der Direktor des Pathologischen Instituts in Heidelberg warnt gar vor einer hohen Dunkelziffer an Impftoten und beklagt: Von den meisten Patienten, die nach einer Impfung sterben, bekämen Pathologen nichts mit. Allerdings widersprechen ihm in dem Punkt unter anderem die Ständige Impfkommission (Stiko) und das Paul-Ehrlich-Institut.
Seit einem Jahr werden an den Unikliniken im Südwesten bereits Corona-Tote obduziert, um die Erkrankung besser zu verstehen. Das Land unterstützt die Covid-19-Obduktionsforschung der Universitätspathologien mit rund 1,8 Millionen Euro. Schirmacher leitet das Autopsie-Projekt. Er will den Fokus nun stärker auf die Untersuchung der Ursachen schwerer Impfkomplikationen richten. Er sei keinesfalls ein Impfgegner, sagt der Professor, der sich nach eigenen Angaben selbst gegen Corona impfen ließ. Die Impfung sei ein wesentlicher Bestandteil im Kampf gegen das Virus. Aber man müsse die medizinischen Gründe für eine Impfung individuell abwägen. Die Zahl tödlicher Impffolgen wird aus seiner Sicht unterschätzt.
Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts werden die Gefahren des Impfens hingegen nicht unterschätzt. Insbesondere für schwerwiegende Reaktionen, zu denen auch gehört, wenn ein Mensch nach einer Impfung stirbt, bestehe eine Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz. «Ich kenne keine Daten, die hier eine begründbare Aussage zulassen und gehe nicht von einer Dunkelziffer aus», sagte auch der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. (dpa/lsw/asc)