Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nach dem Amoklauf in Heidelberg tief erschüttert gezeigt. „Es zerreißt mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren“, sagte der SPD-Politiker nach einer Konferenz mit den Ministerpräsidenten in Berlin. Er sprach den Angehörigen, den Opfern und den Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg sein Beileid aus. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann drückte den Opfern gegenüber sein Beileid aus. „Die Nachrichten aus Heidelberg machen mich zutiefst betroffen. Meine Gedanken sind bei den Familien und ihren Angehörigen. Wir sind an Ihrer Seite“, teilte der Grünen Politiker am Montagabend mit. Er hoffe inständig, dass die Verletzten wieder gesund würden. Er dankte Einsatz- und Rettungskräften für ihre Arbeit. „Unsere Polizei ermittelt unter Hochdruck und tut alles dafür, um die Hintergründe der Tat schnell aufzuklären.“ Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: „Für die Verletzten und die Beteiligten, auch die im Tutorium dabei waren, hoffe ich auf baldige Genesung an Leib und Seele.“ Es sei eine „entsetzlich belastende Situation“. Er fügte hinzu: „Die Wissenschaft weltweit, wir alle hier in Baden-Württemberg und darüber hinaus sind in Gedanken bei den Opfern und denen, die das Geschehene heute miterleben, verarbeiten und bewältigen mussten und müssen.“ Die Einsatzkräfte seien schnell am Tatort gewesen und hätten die zunächst unübersichtliche Lage mit der Uni-Leitung zusammen schnell klären können. „Nun ist die Zeit der Ermittler, denn für uns alle ist es wichtig, die Hintergründe für die schreckliche Tat so schnell als möglich aufzuklären.“ Auch der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat sich nach Angaben der Diözese „schockiert“ vom Amoklauf an der Heidelberger Universität gezeigt. „Fassungslos blicken wir in der ganzen Erzdiözese Freiburg nach Heidelberg. Ich bin entsetzt und zutiefst bestürzt über den Angriff, der sich dort heute Nachmittag in einem Hörsaal der Universität ereignet hat“, sagte Burger am Montag einer Mitteilung zufolge. Er sei im Gebet bei den Opfern und ihren Angehörigen und danke den Rettungskräften für ihren Einsatz. Die Stadt Heidelberg liegt im Erzbistum Freiburg. „Die Tat muss jetzt schnell aufgeklärt werden“, forderte Burger. „Gewalt und Blutvergießen können niemals ein Weg sein, für was auch immer.“ Eine Seelsorgerin sei gerufen worden, um Studierende – insbesondere die Verletzten – zu betreuen. In einem Hörsaal der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld hatte zuvor ein Mann bei laufender Vorlesung um sich geschossen, eine junge Frau getötet und drei Menschen verletzt. Die Frau sei an den schweren Schussverletzungen wenige Stunden nach der Tat gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Der Täter, der selbst Student gewesen sein soll, soll sich selbst erschossen haben. (lsw/mj)