Berlin/Heidelberg (dpa) – Nach dem grausamen Tod einer Mutter und ihrer zwei Töchter steht in Berlin der Partner und Vater wegen Mordes vor Gericht. Der gebürtige Heidelberger soll die 31-Jährige und seine fünf und sechs Jahre alten Kinder im Oktober 2024 in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Marzahn mit einer Armbrust und einem Messer getötet haben.
Der 37-jährige Deutsche gestand die Tat zum Prozessauftakt. Er habe keinen Ausweg gesehen, ließ er über seine Verteidigerin erklären. Er habe seine Kinder nicht quälen, sondern sie schützen wollen vor der Welt. Er sei durchgedreht, hieß es in der Erklärung. Im Ermittlungsverfahren hatte der Mann geschwiegen.
Die Staatsanwaltschaft geht in der Anklage von dem Mordmerkmal der Grausamkeit aus. Aus «gefühlloser und unbarmherziger Gesinnung» habe der den Opfern bewusst Schmerzen und Qualen bereitet, so der Vorwurf.
Anwältin Nicole Bédé beantragte, ihren Mandanten vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. Eine Sachverständige befürwortete dies. Sie habe eine schwere geistige Erkrankung festgestellt bei dem Angeklagten, erklärte sie. Die Tat sei vor einem paranoiden Hintergrund zu sehen. Das Gericht muss nun darüber entscheiden. Bislang befindet sich der Mann in Untersuchungshaft.
Der Prozess soll am 18. März fortgesetzt werden mit ersten Zeugen. Insgesamt hat das Landgericht Berlin bislang neun Verhandlungstermine bis zum 10. April geplant. Der Bruder und Onkel der Opfer tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf.
Die Leichen der Frau und der beiden Kinder waren am 3. November 2024 in der Wohnung gefunden worden. Der mutmaßliche Täter war zu diesem Zeitpunkt den Ermittlungen nach nicht mehr in Berlin. Er wurde kurze Zeit später nach Justizangaben in Baden-Württemberg bei Verwandten gefasst.