Fr, 03.11.2023 , 09:33 Uhr

Germersheim: Fahndung nach entflohenem Mörder läuft weiter – Perepelenko 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt

Bruchsal/Germersheim. Auch vier Tage nach der Flucht eines verurteilten Mörders in Rheinland-Pfalz sucht die Polizei weiter nach dem Mann. Eine «höhere zweistellige Zahl» an Hinweisen aus der Bevölkerung sei bis zum Donnerstag eingegangen, teilte ein Sprecher der Polizei in Pforzheim am Freitagmorgen mit. Der entflohene Häftling sei bereits früher einmal wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Der 43-jährige Aleksandr Perepelenko  verbüßte im Gefängnis in Bruchsal (Baden-Württemberg) eigentlich eine lebenslange Haftstrafe, als er am Montag im Bereich eines Baggersees im pfälzischen Germersheim-Sondernheim – rund 30 Kilometer von Bruchsal entfernt – fliehen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war er dort unter Aufsicht zweier JVA-Beamter ausgeführt worden und hätte seine Frau sowie seine zwei Kinder treffen sollen, teilte der Sprecher mit. Ihm gelang die Flucht in ein angrenzendes Waldstück. Seine elektronische Fußfessel wurde kurze Zeit später im Stadtgebiet von Germersheim gefunden.

Es gebe keine Hinweise auf eine akute Gefährdung der Bevölkerung, sagte ein Staatsanwalt am Donnerstag. Nach Einschätzungen der Ermittler gehe es dem Flüchtigen in erster Linie um seine Freiheit und wohl nicht darum, weitere Straftaten zu begehen. Bei der Suche nach dem Mann beschränkte sich die Polizei nicht auf Baden-Württemberg oder Deutschland. Auch international werde nach dem 43-Jährigen gesucht, hieß es. Federführend bei den Ermittlungen sei die Kriminalpolizeidirektion in Calw.

Der Flüchtige war am 7. Mai 2012 vom Landgericht Karlsruhe unter anderem wegen Mordes verurteilt worden. Der damals 32-Jährige lockte nach Überzeugung des Gerichts sein Opfer aus Pforzheim am 7. Januar 2011 nach Gotha, fesselte und schlug es. Danach fuhren er und eine Mitangeklagte, damals 30 Jahre alte Frau mit dem verletzten Mann (44) in die Südpfalz. Dort erwürgte der jetzt 43-Jährige das Opfer.

Ein Foto von Aleksandr Perepelenko finden Sie hier.

(dpa/mj/dls)

Bruchsal Germersheim polizei Staatsanwaltschaft

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