Mainz/Frankfurt/Mannheim. Mit der erfolgreich angelaufenen Grundsanierung wird die Riedbahn nach den Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing auch weniger anfällig für Wetterextreme. «Wir haben heute anderes Wetter als in den 1960er Jahren, und deswegen ist es auch ganz wichtig, dass wir bei der Bahn beispielsweise die Entwässerungssysteme so auslegen, dass größere Mengen Starkregen abgeleitet werden können», sagte der FDP-Politiker in einem Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
«Das ist ein Problem bei der Fußball-EM gewesen», sagte Wissing. «Es waren nicht nur defekte Anlagen, sondern auch die Folgen der Starkregenereignisse, die dafür gesorgt haben, dass keine Züge fahren konnten.»
«Operation einer Halsschlagader»
Die Riedbahn ist eine Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Der Bahn zufolge handelt es sich um einen der am stärksten befahrenen Korridore bundesweit – er gilt als besonders störanfällig. Nun ist die Strecke die erste von 41, die bis 2031 grundlegend erneuert werden sollen. Auf rund 70 Kilometern werden auf der Riedbahn Gleise, Oberleitungen, Signale, Weichen, Brücken und Bahnhöfe modernisiert.
«Die Bahn hat mit der Sanierung die große Chance, zu zeigen, was sie wirklich kann», sagte Wissing der dpa. Die Sanierung der Riedbahn sei rund eineinhalb Jahre vorbereitet worden. «Das ist ja wie die Operation einer Hauptschlagader. Da muss man vorher Nebenstrecken ertüchtigen, man braucht Bypässe. Und man muss natürlich auch den Ersatzverkehr organisieren und aufbauen.» Die Infrastruktur, die er als Verkehrsminister vorgefunden habe, sei marode gewesen, berichtete Wissing. Nun würden in der Rekordzeit von fünf Monaten 70 Kilometer Strecke neu gebaut. Zuvor seien für eine derartige Bauleistung sechs bis acht Jahre gebraucht worden. (dpa/lsw)