Frankfurt/Mannheim. Rund zwei Monate vor der Totalsperrung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim arbeitet die Bahn an einem umfangreichen Ersatzverkehr und sieht sich bei der Rekrutierung von Busfahrern auf einem guten Weg. Derweil müssen sich die Passagiere während der Sanierung der Riedbahn auf Verspätungen und alternative Reisemöglichkeiten einstellen. Die Deutsche Bahn stellte am Montag ihr aktualisiertes Verkehrskonzept vor. Dieses war nach der ersten dreiwöchigen Sperrung der betroffenen Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim leicht angepasst worden.
Mitte Juli, also nach der Fußball-EM, soll die fünfmonatige Sanierung starten. Die Züge des Fernverkehrs werden laut DB über andere Strecken umgeleitet sind im Schnitt erneut etwa 30 Minuten länger unterwegs. Für den Regionalverkehr ist wieder ein Schienenersatzverkehr mit barrierefreien Bussen geplant. Konkret sollen 150 Fahrzeuge im Einsatz sein und 180 Stationen angefahren werden. Was die Größe angeht, sei dieser Ersatzverkehr ein absolutes Novum, hieß es.
Für den Bus-Ersatzverkehr werden laut den Angaben um die 350 bis 400 Fahrer benötigt. Nachdem zuletzt noch zahlreiche Fahrer gefehlt hatten, zeigte sich die Bahn nun optimistisch, rechtzeitig genügend Personal zu finden.
Bereits im Januar war die Bahnstrecke für drei Wochen gesperrt worden. Erfahrungen aus dieser Zeit sind nun in die neuen Planungen eingeflossen. Konkret wurden Fahrtzeiten der Ersatzbusse angepasst oder beschleunigt. Beispielsweise konnte auf der Strecke Darmstadt-Bensheim sieben Minuten gewonnen werden, wie es hieß. Weiterhin wurden Linien durch zusätzliche Haltepunkte ergänzt.
Die Kundinnen und Kunden der Bahn können sich auf unterschiedlichen Wegen über die alternativen Busverbindungen, veränderte Fahrzeiten, gesperrten Bahnhöfe oder neuen Strecken informieren. Sämtliche Änderungen seien in den Fahrplan eingearbeitet worden und über die App abrufbar, erklärte die DB. Zudem seien Mitarbeiter der Bahn von Ende Juni bis Anfang Juli mit einem Infomobil in den Gemeinden entlang der Strecke im Einsatz. Auch würden etwa 100 000 Haushalte in der Region eine Infopost zugestellt bekommen.
Mit Generalsanierungen sollen Dutzende Strecken in Deutschland auf den neusten Stand gebracht werden. Die Bahn nimmt dabei monatelange Vollsperrungen in Kauf und erhofft sich anschließend mehrere Jahre Baufreiheit. Die Riedbahn ist die erste dieser Strecken. Sie wird pro Tag von mehr als 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszügen befahren. (dpa)