Kaiserslautern/Nürnberg. Trainer-Oldie Friedhelm Funkel hat ein Traum-Comeback mit dem 1. FC Kaiserslautern verpasst. Im vom Abbruch wegen der Fan-Proteste gegen den DFL-Investoren-Deal bedrohten Gastspiel beim 1. FC Nürnberg erkämpften sich die Roten Teufel am Sonntag in der 2. Bundesliga beim 1:1 (1:0) aber einen wertvollen Punkt. 995 Tage nach Funkels bis dato letztem Spiel im Fußball-Geschäft überzeugten seine Spieler durch Einsatz und defensive Stabilität. Die Lauterer bleiben aber auf Relegationsplatz 16, die Franken sind nach der vierten sieglosen Partie am Stück weiter Tabellenzehnter. Richmond Tachie ließ Funkel (70), der im Mai 2021 den 1. FC Köln vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahrt hatte, in der 34. Minute jubeln. Vor 35 462 Zuschauern sorgte Can Uzun (64.) mit seinem elften Saisontor für die nach dem Wechsel verbesserten Nürnberger immerhin für den Ausgleich.
Fan-Proteste gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga überschatteten auch diese Partie. „Investoren vergiften unseren Fußball“ stand auf einem Plakat im Nürnberger Block geschrieben. Nachdem Tennisbälle aus den Lauterer Rängen geflogen waren, konnte das Spiel erst mit sieben Minuten Verspätung angepfiffen werden. Noch ehe die Begegnung etwas Fahrt aufnahm, die nächste Verzögerung: Fans aus dem Nürnberger Block verschafften sich mit Bannern Zugang zum Stadioninnenraum. Polizisten marschierten auf, Referee Michael Bacher besprach sich mit Sicherheitsfunktionären. Nach 16 Minuten Unterbrechung ging es dann doch weiter.
Da waren die Nürnberger allerdings komplett von der Rolle und leisteten sich Patzer über Patzer. Eine Flanke von Kenny Prince Redondo über die linke Seite ließ Ragnar Ache durch, Tachie schob zur Führung der Gäste ein. Funkel, im gewohnten Jogginganzug an der Seitenlinie, hatte die Lauterer, die er erst am Mittwoch nach der Trennung von Dimitrios Grammozis übernommen hatte, stabilisiert. Die Nürnberger drückten vor allem nach dem Wechsel, Uzun bescherte den Franken mit einem Schlenzer aus rund 20 Metern den Ausgleich. Keeper Julian Krahl (89.) rettete den Gästen vor dem völlig freien Sebastian Andersson das Remis. (dpa/wg)