Essen/Mannheim. Gläubiger haben am Dienstag in Essen den Weg für eine Sanierung der Warenkette Galeria Karstadt Kaufhof freigemacht. 76 von 92 Filialen sollen erhalten bleiben – trotzdem sollen voraussichtlich 1400 Beschäftigte ihren Job verlieren.
Der verabschiedete Insolvenzplan sieht, wie bereits seit mehreren Wochen öffentlich bekannt, die Schließung der Mannheimer Galeria-Filiale vor, teilte die Stadt Mannheim mit. Das bedeute nicht das Aus für das Kaufhaus. Solange das Insolvenzverfahren laufe, könnten Änderungen am Plan vorgenommen werden. „Genau daran arbeiten derzeit Stadt, neuer Eigentümer der Galeria Gruppe, Immobilieninvestoren, Projektentwickler und die Insolvenzverwalter von Galeria und Signa weiter mit Hochdruck“, hieß es in einer Mitteilung.
Alle Beteiligten haben nach Stadtangaben ein sichtbar großes Interesse daran, den Galeria-Standort am Paradeplatz zu erhalten. Dafür müssten jedoch weiterhin noch wichtige Punkte geklärt werden. Oberbürgermeister Christian Specht setze sich mit Nachdruck dafür ein, dass zeitnah Lösungen gefunden werden.
Formell steht das Insolvenzverfahren nun vor dem Abschluss. Das zuständige Amtsgericht Essen hat den Plan ebenfalls bestätigt und kann nach Ende der Beschwerdefrist das Verfahren in den kommenden Wochen aufheben. Dann ist der Weg für die Sanierung des Handelsriesen und die Übernahme durch die neuen Eigentümer frei.
Die neuen Eigentümer sind die US-Investmentgesellschaft NRDC und die Beteiligungsfirma von Bernd Beetz, der bis 2012 Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty war und Präsident des Fußballvereins SV Waldhof ist. Im Juli will Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus an die neuen Eigentümer übergeben. Die Warenhauskette soll außerdem künftig nur noch Galeria heißen und die Marken Karstadt und Kaufhof aus dem Namen verschwinden. (dls/dpa)