Nach der tödlichen Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt konzentrieren sich die Ermittlungen weiterhin auf die Motive des 40-jährigen Tatverdächtigen. Laut Landeskriminalamt Baden-Württemberg gibt es bislang keine Hinweise auf ein extremistisches oder politisches Motiv.
Vielmehr deuten umfangreiche ärztliche Unterlagen und Zeugenaussagen darauf hin, dass der Mann seit Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet und mehrfach in Behandlung war – zuletzt auch stationär im vergangenen Jahr.
Den Ermittlungsbehörden sind mögliche Kontakte des Tatverdächtigen ins rechtsextreme Milieu aus dem Jahr 2018 bekannt. Er wurde damals wegen eines Kommentars auf einer Social-Media-Plattform zu einer Geldstrafe wegen des Verwendens verfassungswidriger Symbole verurteilt. Eine Abfrage bei Nachrichtendiensten ergab jedoch keine aktuellen extremismusrelevanten Erkenntnisse. Auch die bislang untersuchten Beweismittel lieferten keine Hinweise auf eine politische Motivation. Die forensische Auswertung von Datenträgern und Dokumenten wird intensiv fortgesetzt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen liegt auf der Analyse der digitalen Spuren des Tatverdächtigen. Ermittler des Staatsschutz- und Anti-Terrorismuszentrums Baden-Württemberg (SAT BW) untersuchen seine Aktivitäten in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten, um mögliche Kontakte und Beweggründe zu rekonstruieren.
Auch die genaue Rekonstruktion des Geschehens läuft weiter. Am 4. März wurde ein Taxifahrer vernommen, der nach aktuellem Stand dazu beigetragen hat, den Tatverdächtigen an der Weiterfahrt zu hindern. Zudem wird ein im Fahrzeug gefundenes Schriftstück mit mathematischen Formeln forensisch untersucht.
Die Zahl der Verletzten hat sich mittlerweile auf 14 erhöht, darunter ein zweijähriges Kind. Vier Menschen werden weiterhin in Krankenhäusern behandelt. Unterdessen wurde auch bekannt, dass sich unter den Verletzten vier Menschen aus Ludwigshafen befinden.