Bei knackigem Frost vor Sonnenaufgang haben Winzer in der Pfalz den ersten Eiswein in diesem Winter gelesen. Das Weinkontor Edenkoben brachte am Donnerstag die gefrorenen Trauben der roten Rebsorte Cabernet Mitos in die Presse. Der Fruchtzuckergehalt der Trauben wurde mit 152 Grad Oechsle gemessen – rund die Hälfte mehr als bei Beginn der Weinlese Ende August an der Ahr. «Das wird ein sehr guter Eiswein», freuten sich die Winzer.
Für eine Eisweinlese müssen die Trauben durchgefroren sein. Dazu braucht es mindestens minus sieben Grad Kälte über mehrere Stunden. Die überreifen Trauben werden gefroren gelesen und gepresst. Eiswein ist besonders süß, weil ein großer Teil des Wassers in den gefrorenen Früchten zurückbleibt und somit ein hochkonzentrierter Most mit viel Zucker ermöglicht wird.
In diesem Winterhalbjahr haben lediglich 35 Betriebe in den fünf rheinland-pfälzischen Anbaugebieten Flächen für eine Eisweinlese angemeldet. Im Winterhalbjahr 2021/22 waren es noch 152 Winzerinnen und Winzer. Als mögliche Gründe für den Rückgang nannte die Landwirtschaftskammer die frühe Lese und das nasse Wetter im Herbst – für Eiswein können nur Trauben verwendet werden, die auch im Winter noch völlig gesund sind.