Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel ist immer noch geschockt. Das schreckliche Verbrechen von Edenkoben mache fassungslos. Der einschlägig vorbestrafte Beschuldigte komme aus der Gemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Er habe ein wehrloses Kind zu seinem Opfer gemacht, so Weigel. Eine solche Tat sei mit nichts zu entschuldigen. Seine Gedanken seien bei dem Mädchen und der Familie des Mädchens.
Der Fall rüttelt auf: Ein verurteilter Sexualstraftäter wird aus dem Gefängnis entlassen und steht unter Beobachtung der Behörden – doch rund zwei Monate später soll er im pfälzischen Edenkoben am Montag (11. September) eine Zehnjährige auf dem Schulweg entführt und mutmaßlich missbraucht haben. Nach Montag herrscht in der Stadt Fassungslosigkeit. Viele Bewohnerinnen und Bewohner üben Kritik am Vorgehen der Justiz und der Behörden.
Weigel fügt hinzu: Die Bevölkerung, besonders Kinder und Jugendliche, haben das Recht vor solchen Tätern geschützt zu werden. Der Schutz unserer Kinder müsse für unsere Gesellschaft und die staatlichen Institutionen die höchste Bedeutung haben.
Der Oberbürgermeister will nach der Entführung und dem mutmaßlichen Missbrauch Konsequenzen ziehen. Auch wenn die Stadt Neustadt an der Weinstraße keine Strafverfolgungsbehörde sei, so ergeben sich dennoch Konsequenzen auch für die Träger von Schulen und Kitas. Die Stadt werde die Sicherheit an Schulen und Kitas wieder „fester in den Blick nehmen“.
Auch das Polizeipräsidium Rheinpfalz hat sich zum Fall und vor allem zum Tatverdächtigen geäußert. Nach Ansicht des Vizepräsidenten Andreas Sarter habe die Polizei den Tatverdächtigen im mutmaßlichen Missbrauchsfall in Edenkoben nicht unterschätzt. Man habe keine 24/7-Observationsmaßnahmen durchgeführt. Dennoch sei er nicht verloren gegangen. Man habe auch nicht das Gefahrenpotenzial unterschätzt. Der Polizei sei bekannt gewesen, mit welchem Menschen man es zu tun habe, so Sarter am Donnerstag in Ludwigshafen.