Dem Neckar geht es wieder gut. Nach den starken Niederschlägen und der Hitze im Juni habe sich der Fluss erstaunlich rasch wieder erholt, teilte die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) am Dienstag mit. An zwei Tagen im vergangenen Monat war der Sauerstoffgehalt im Wasser bei Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis) verhältnismäßig niedrig. An einem Tag wurde dem Wasser zusätzlich Sauerstoff zugeführt. In der Vergangenheit waren bei ähnlichen Wetterlagen die Sauerstoffwerte im Fluss stärker und länger gesunken.
Sauerstoffmangel im Wasser kann für Fische und Muscheln gefährlich werden. Dazu kann im Sommer ein Zusammenspiel von Hitze, Trockenheit, Starkregen, Phosphat und Algenwachstum führen. Der Neckar ist anfälliger als andere Flüsse in Baden-Württemberg.
Der Phosphateintrag in den Neckar hat sich in den vergangenen Jahren dem LUBW zufolge halbiert. Phosphat begünstigt das Algenwachstum, die Pflanzen wiederum zehren Sauerstoff. Problematisch kann auch ein sogenannter Spülstoß werden. Spülstöße entstehen, wenn es nach Trockenperioden stark regnet. Dabei gelangt mit Regenwasser vermischtes Abwasser in den Fluss und damit viel organisches Material. Bakterien bauen dieses ab, was wiederum viel Sauerstoff verbraucht. «Wir rechnen damit, dass diese Ereignis in Zukunft in Zusammenhang mit dem voranschreitenden Klimawandel häufiger auftreten wird», sagte Uwe Bergdolt, Leiter des Referats Gewässerökologie. (dpa/lsw/asc)