Autor: Maximilian Wendl, dpa
Auf den ersten Blick war Maximilian Beier die Vorfreude auf seine Premieren-Reise zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht anzusehen. Zu schwer hatte es der Angreifer der TSG 1899 Hoffenheim bei der 0:3 Heimniederlage gegen den Champions-League-Anwärter VfB Stuttgart. „Sie waren deutlich, deutlich besser“, sagte Beier dem TV-Sender Sky. „Wir haben nicht gut gespielt, nicht unsere Form an den Tag gebracht.“ Zwar war das in den vergangenen Wochen schon häufiger der Fall. Beier spielte sich mit zwölf Toren und fünf Vorlagen aber trotzdem in den Fokus von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Für den bevorstehenden Lehrgang wurde er eingeladen – inklusive der Aussicht auf Einsätze in den Testspielen in Frankreich am Samstag und drei Tage später daheim in Frankfurt gegen die Niederlande. Unmittelbar nach der zweiten Niederlage nacheinander, bei der Hoffenheim nun schon zum 21. Mal in Serie mindestens ein Gegentor kassierte, überwog bei Beier aber der Frust. Zentral auf dem Weg in Richtung Europapokal-Qualifikation seien die Heimspiele gegen den direkten Konkurrenten FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach. „Die sind entscheidend“, sagte der 21-Jährige. „Wir haben noch acht Spiele und wollen nächste Saison europäisch spielen – das ist unser Ziel und dafür wollen wir kämpfen.“ Gegen die Schwaben, deren mitgereister Anhang das Spiel zu einem gefühlten Auswärtsspiel für die TSG-Profis machte, lief kaum etwas zusammen. Den ersten Schuss aufs Tor gab Startelf-Debütant David Jurasek in der 44. Minute ab. Beinahe im Gegenzug erhöhte Serhou Guirassy für den VfB auf 2:0. „Ich glaube nicht, dass wir zu passiv waren, sondern mutlos. Das sind zwei verschiedene Dinge“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo. Oliver Baumann erkannte sogar einen Klassenunterschied – besonders vor dem Seitenwechsel. „So hat sich das angefühlt“, sagte der Torhüter, der eine noch deutlichere Niederlage mehrfach verhinderte. „Wir konnten uns nicht durchsetzen – ein Torschuss, viel zugelassen hinten. Was soll ich dazu sagen?“ Die TSG sucht in einer schwierigen Rückrunde nach Antworten und wird versuchen, die Länderspiel-Pause zu nutzen. Da kann auch ein Tapetenwechsel helfen – und in Gedanken an die Reise nach Frankfurt zu den neuen Kollegen beim DFB war dann auch Beier noch ein Lächeln zu entlocken. „Aber das ist schwer heute“, sagte der glücklose Torjäger. (dpa/mj)