Budapest. Bei der Frage nach dem Zweikampf zwischen Alexander Nübel und Oliver Baumann landete Julian Nagelsmann schnell bei Marc-André ter Stegen. «Ich habe auch die Hoffnung, dass uns Marc für die WM-Qualifikation wieder zur Verfügung steht», sagte der Bundestrainer nach dem 1:1 gegen Ungarn zum Abschluss des Länderspieljahres. Mit einer Rückkehr der verletzten Nummer eins in die Fußball-Nationalmannschaft ist realistisch erst im September zu rechnen, wenn die Ausscheidungsrunde für die WM 2026 beginnt.
Bis dahin will Nagelsmann seinem Torwartprinzip treu bleiben und eine Ersatz-Eins fest benennen. «Wir müssen einem Torwart das Vertrauen geben. Ähnlich wie wir es bei Manuel Neuer gemacht haben, und jetzt auch bei Marc gemacht haben», sagte Nagelsmann. «Sie sollen mit dem vollen Vertrauen in den Konkurrenzkampf gehen und dann werden wir uns entscheiden», betonte der Bundestrainer.
Ersatz-Eins für März und Juni gesucht
Deshalb lautet die Frage Richtung Viertelfinale der Nations League im März und das mögliche Finalturnier im Juni weiterhin: Wer steht im deutschen Tor? «Es haben beide die Chance. Es ist schwer, nur zwei Spiele als Bewertungsgrundlage herzunehmen und das zu vergleichen», wich Nagelsmann noch aus. Seine Rotationsphase in diesem Herbst sieht er aber als beendet an.
Hoffenheims Baumann (34) hatte gegen die Niederlande (1:0) und gegen Bosnien-Herzegowina (7:0) kein Gegentor kassiert, bei den wenigen Bewährungsproben aber sehr gut reagiert. Nübel (28) kassierte in Bosnien-Herzeogwina (2:1) und in Ungarn (1:1) jeweils ein Tor, machte seine Sache aber gerade in Budapest sehr gut. «Er hat ein komplexeres Spiel, was den Druck angeht im Aufbau», analysierte Nagelsmann den Nübel-Auftritt. «Oli hat nur einen aufs Tor gekriegt, den hat er gehalten», sagte er zu Baumann.
Mit Torwarttrainer Andreas Kronenberg werde er sich beraten. Das Urteil des Fachmanns ist dem Bundestrainer wichtig. Im März soll es dann wieder eine Torwart-Entscheidung geben, wie 2024, als sich Nagelsmann auf Neuer als EM-Torwart festlegte.
Nübel sieht der Zeit der Entscheidung möglichst druckfrei entgegen. «Es ist noch fünf Monate hin, ich bin da sehr entspannt. Das Momentum zählt, wenn wir in die Rückrunde starten, wer da besser drauf ist. Oli macht es sehr gut und ich freue mich, wenn ich wieder dabei sein darf», merkte der Stuttgarter Schlussmann an. Die Zeit der Torwart-Zickereien im Nationalteam ist lange vorbei. Auch mit ter Stegen, der kürzlich beim DFB-Training vorbeischaute, verstehe man sich gut. «Wir haben ganz normal gequatscht. Am wichtigsten ist, dass er gesund ist», sagte Nübel.