Die ersten Störche sind aus ihrem südlichen Winterquartier nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. «Leider noch nicht alle, aber der Flugverkehr über Bornheim hat sich eingestellt», sagte Jessica Lehmann vom Storchenzentrum Rheinland-Pfalz in Bornheim (Südpfalz). Die meisten Tiere hätten in Spanien überwintert. «Einige zogen nach Afrika, andere nur bis nach Frankreich», sagte Lehmann.
Ob Tiere zu Schaden gekommen seien, bleibe abzuwarten, bis die Brutsaison richtig begonnen habe. «Im Regelfall kommen bis Mitte spätestens Ende März noch Tiere an. Unsere Senderstörchin Olli etwa ist gerade in Gambia nach Norden gestartet und ist zurzeit in einem Nationalpark im Senegal», sagte die Chefin des Storchenzentrums.
Da Störche als Segelflieger von der Thermik abhängig seien, kämen sie meist in Schüben aus den Überwinterungsgebieten zurück. «Viele Tiere haben hierfür die letzten wärmeren Tage genutzt.» Dank kleiner Sender an den Tieren lässt sich ihr Weg verfolgen. Unzureichend gesicherte Strommasten sind mancherorts eine Bedrohung für die Vögel.
Die Touren entlang der Storchennester in der «Storchenhauptstadt» Bornheim starten wieder ab dem 15. März, wie Lehmann sagte. «Ab dann rechnen wir auch mit den ersten Eiern im Nest.»
Träger des Storchenzentrums ist die vor mehr als 20 Jahren gestartete Aktion Pfalzstorch, die eine zentrale Rolle bei der Wiederansiedlung der Adebare spielt. Anfang der 1970er Jahre galt der Weißstorch in Rheinland-Pfalz als ausgestorben. Nun aber erklingt in Bornheim im Kreis Südliche Weinstraße und anderenorts das markante Klappern der Langbeiner. «Der Storch gehört zur Pfalz», sagte Lehmann. Die geflügelten Sympathieträger seien ein Touristenmagnet für Bornheim.
Dass der Ort bei Störchen beliebt ist, liegt auch an der Queich, einem Nebenfluss des Oberrheins. Sein Verlauf gilt als eins der vier großen Entwässerungssysteme des Pfälzerwalds. Auf den Flusswiesen finden die Frühlingsboten viel Nahrung: Frösche, Mäuse, Schnecken. (dpa/lrs/asc)