Die derzeit in Rheinland-Pfalz zu sehenden Störche sind nach Angaben des Bornheimer Storchenzentrums keine überraschend früh zurückgekehrten Adebare aus Spanien oder Afrika. «Die Besucher, die man gerade auf den Nestern erblickt, sind sogenannte Winterstörche», sagte Zentrumsleiterin Jessica Lehmann der Deutschen Presse-Agentur. Für die Tiere sei es nicht ungewöhnlich, bei kälteren Temperaturen nach ihrem Horst zu sehen. «Die Kälte selbst kann Störchen mit ihren warmen Daunenfedern nichts anhaben.»
Sollte es frostig werden und die Störche keine Nahrung finden, ziehen sie sich schnell einige Kilometer in südlichere Gebiete zurück, wie Lehmann sagte. «In Rheinland-Pfalz gibt es vereinzelt Störche, die den gesamten Winter über an ihrem angestammten Platz bleiben. In der Regel haben sie sich auch Strategien zur Futtersuche angeeignet.»
Zuletzt seien im Storchenzentrum Meldungen über Sichtungen an unterschiedlichen Orten eingegangen – oft mit der Frage, ob denn die Störche schon aus dem Süden zurückkehren. «Noch sind darunter keine Rückkehrer aus dem Süden», sagte Lehmann. «Bei den bisher gesichteten Exemplaren handelt es sich um Störche, die nur kurze Strecken zurücklegen und die kalte Zeit in Frankreich verbringen. Auf dortigen Mülldeponien finden sie genügend Futter.»
Ein Großteil der rheinland-pfälzischen Störche fliegen mittlerweile nach Spanien, um dort die Wintermonate zu verbringen, sagte die Zentrumsleiterin. «Sie kehren meist erst im Februar zurück. Ein kleiner Teil überwintert in Afrika, man kann sie im Regelfall Anfang März auf ihrem angestammten Nest zurückerwarten.»