Bergstraße. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich im Kreis Bergstraße immer weiter aus. Seit dem ersten Fall in Einhausen im Juli wurden bis Anfang Oktober insgesamt 31 Wildschweine aus dem Kreisgebiet positiv auf das Virus getestet. Trotz umfassender Bekämpfung steige im Ausbruchsgebiet, zu dem Einhausen, Bürstadt und Biblis gehören, die Anzahl der an der Erkrankung verendeten Wildschweine kontinuierlich an. Nun seien auch darüber hinaus Fälle bestätigt worden.
Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf appelliert an die Bevölkerung, sich an das Wegegebot sowie die Anleinpflicht für Hunde zu halten. Ab Freitag soll eine neue Allgemeinverfügung gelten, die hier veröffentlicht werden soll. Aufgrund bestätigter Fälle im Ried sei auch die Kernzone ausgeweitet worden. Ebenfalls seien mit Blick auf die anstehende Drückjagd-Saison unter anderem die Regeln bezüglich der Vermarktung von Wildfleisch konkretisiert worden.
44 weitere Kadaver am Wochenende gefunden – Kernzone wird ausgeweitet
Am vergangenen Wochenende fanden Hunde bei einer großflächigen Suche im ASP-Gebiet des Kreises Bergstraße 44 Wildschweinkadaver. Ziel war das Absuchen der kompletten Waldfläche, die sich nördlich der B47 befindet. Die Tiere wurden geborgen und es wurden Proben entnommen. Bereits am 17.Oktober seien 25 der gefundenen Wildschweinkadaver als positiver Verdachtsfall vom Hessischen Landeslabor bestätigt worden. Weitere Ergebnisse standen noch aus.
Anfang dieser Woche wurde bei einer weiteren Suche im Waldgebiet südlich der B47 ein Wildschweinkadaver 500 Meter südlich von Riedrode und somit außerhalb des Zaunes, der das ASP-Kerngebiet im Kreis begrenzt, geborgen. Auch dieser Kadaver sei vom Hessischen Landeslabor positiv auf das ASP-Virus getestet worden.
Somit verzeichnet der Kreis Bergstraße das erste positiv getestetes Wildschwein außerhalb des bisherigen Kerngebietes. „Somit müssen wir leider konstatieren, dass sich das Seuchengeschehen insgesamt deutlich verschärft hat“, sagte Schimpf und wies auf die Allgemeinverfügung hin.
Insbesondere in Hinblick auf die aktuelle Pilzsaison, aber auch auf das in dieser Jahreszeit anstehende Sammeln von Maronen, Nüssen und anderen Waldfrüchten, wies Schimpf darauf hin, dass das Verlassen der Wege in Wäldern aktuell untersagt ist. Zudem gilt eine Hunde-Anleinpflicht. Diese Einschränkungen seien dringend nötig, um das Wild nicht aufzuschrecken und eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu vermeiden. Zuwiderhandlungen werden geahndet, hieß es weiter.
Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest finden Sie auf der Homepage des Kreises.
(dls)