Stuttgart/Neuss. Die Zahl der überschuldeten Menschen in Baden-Württemberg stagniert. Rund 620.000 Personen gelten im Land als betroffen – und damit nur geringfügig mehr als ein Jahr zuvor, wie aus einer Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht. Das entspricht erneut rund 6,7 Prozent der volljährigen Verbraucherinnen und Verbraucher. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann.
In den vergangenen Jahren war die Überschuldung in Baden-Württemberg zurückgegangen. 2019 lag der Wert noch bei 8,2 Prozent. Im Bundesländervergleich steht der Südwesten trotz der Stagnation aber weiterhin sehr gut da. Nur in Bayern gelten mit 5,9 Prozent weniger Verbraucher als überschuldet. Auf den hinteren Plätzen landeten demnach Berlin (10,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (10,7 Prozent) und Bremen (11,8 Prozent).
Rückgang in ganz Deutschland
Deutschlandweit waren der Auswertung zufolge im laufenden Jahr 5,56 Millionen Menschen überschuldet – und damit 94.000 weniger als ein Jahr zuvor. Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Auswertungen 2004, hieß es. Die Überschuldungsquote lag bei 8,1 Prozent. Für seinen «Schuldneratlas» wertet Creditreform anonymisierte Daten aus amtlichen Registern, von Online-Händlern und anderen Quellen aus.
Trotz des Rückgangs ist die Lage für einzelne Gruppen laut Creditreform weiterhin schwierig. Vor allem Geringverdienern machen demnach die hohen Energie- und Lebensmittelpreise zu schaffen. Überdurchschnittlich häufig betroffen seien auch alleinerziehende Frauen. Männer sind dennoch insgesamt häufiger überschuldet. (dpa/lsw)