Die Zahl von Hassdelikten sowie von judenfeindlichen Straftaten in Baden-Württemberg ist sprunghaft angestiegen. Das Innenministerium verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg antisemitisch motivierter Straftaten von 228 (2020) auf 337 Fälle, wie die Deutsche Presse-Agentur in Stuttgart erfuhr – ein Zuwachs von fast 50 Prozent. Es geht in erster Linie um Volksverhetzung und Gewaltdarstellung. Auch die sogenannte Hasskriminalität nahm im Südwesten erheblich zu – von 746 (2020) auf 883 (2021) Fälle.
Im Ministerium führt man den starken Anstieg vor allem auf die Landtagswahl, die Bundestagswahl und die zuletzt sehr aufgeheizte gesellschaftliche Atmosphäre in der Corona-Pandemie zurück. Innenminister Thomas Strobl kündigte ein noch entschlosseneres Vorgehen gegen Hass und Hetze an. Es gehe nicht nur um eine statistische, sondern um eine «gesellschaftliche Kurskorrektur», sagte der CDU-Politiker vergangene Woche der Deutschen Presse-Agentur. Jede und jeder trage hier Verantwortung.