Do, 14.11.2024 , 09:48 Uhr

Baden-Württemberg: Wald im Südwesten leicht erholt - aber keine Entwarnung

Der Wald konnte zwar etwas verschnaufen, aber etlichen Bäumen in Baden-Württemberg geht es alles andere als gut. Details zum Zustand hat das Land nun wieder schwarz auf weiß im Waldzustandsbericht.

Stuttgart.  Hitze, Schädlinge und Umweltschäden haben dem baden-württembergischen Wald zwar auch in diesem Jahr deutlich zugesetzt. Beim Blick auf den Zustand der Bäume zeigen sich aber auch Zeichen für eine Art Verschnaufpause. Nach Angaben des Forstministeriums ist der Anteil deutlich geschädigter Waldbäume seit dem vergangenen Jahr um vier Prozent zurückgegangen. Forstminister Peter Hauk (CDU) warnte jedoch mit Blick auf den neuen Waldzustandsbericht vor allzu viel Zuversicht angesichts der jüngsten Ergebnisse. «Der Anteil bleibt mit 40 Prozent immer noch auf einem besorgniserregend hohen Niveau», sagte er.

Details über den aktuellen Zustand der Baumarten und ihrer Kronen sowie Möglichkeiten für neue und stärkere Pflanzungen gehen aus dem neuen Lagebericht hervor, den Hauk heute (9.30 Uhr) in Stuttgart vorstellen wird.

Der Minister, selbst ausgebildeter Forstwirt, hatte bereits im vergangenen Jahr vor allzu viel Optimismus gewarnt. Es seien nach wie vor 44 Prozent der Waldfläche im Land deutlich geschädigt, der Anteil sei nur leicht zurückgegangen, hatte er mit Blick auf die Statistiken damals schon gesagt. Das Schadensniveau sei trotz der leichten Entspannung auf einem deutlich höheren Schadniveau als in den 1980er und 1990er Jahren.

Borkenkäfer und Extremwetterjahre setzen Bäumen zu

Die stark leidenden Baumarten Fichte und Buche machen zusammen deutlich mehr als die Hälfte der Waldfläche in Baden-Württemberg aus. Den Fichten setzen die Borkenkäfer stark zu und die Buchen verlieren enorm viele Blätter als verzögerte Auswirkungen der jüngsten Extremwetterjahre.

Bei der Erhebung des Waldzustands wird die Kronenverlichtung, also der Verlust von Blättern oder Nadeln, als Maß für den Gesundheitszustand der Bäume aufgenommen. Dazu wurden nach Angaben des Forstministeriums im Sommer auf einem systematisch angelegten Stichprobennetz Tausende Bäume untersucht, darunter Buchen, Eschen und Bergahorn, Fichten, Kiefern, Tannen und Douglasien. (dpa/lsw)

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