Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gehen am Dienstag in Böblingen (15.00 Uhr) in die vierte Runde. Die ersten Runden waren ohne Einigung zu Ende gegangen. Das Arbeitgeberangebot nach der dritten Verhandlung hatte die IG Metall zurückgewiesen. Mit dem Ende der Friedenspflicht Ende Oktober kam es zu Warnstreiks, an denen sich laut der Gewerkschaft bislang mehr als 66 000 Beschäftigte beteiligten.
Die Arbeitnehmer erwarteten von den Arbeitgebern «endlich Bewegung am Verhandlungstisch und ein verhandlungsfähiges Angebot», teilte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peer-Michael Dick, teilte mit, man habe der IG Metall «einen Weg aufgezeigt, wie wir mit den weiteren staatlichen Hilfen und Entlastungen einen Großteil der aktuellen Inflation ausgleichen können». Angesichts extremer Unsicherheiten bräuchten die Unternehmen zudem einen Abschluss mit langer Laufzeit.
Die IG Metall fordert in dem bundesweiten Tarifkonflikt acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In Baden-Württemberg sind rund eine Million Menschen in der Branche beschäftigt. Südwestmetall hatte – wie die Verbände in anderen Tarifgebieten – eine Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten.