Fr, 07.06.2024 , 08:14 Uhr

Baden-Württemberg: Tarifeinigung im Südwest-Einzelhandel nach 14 Monaten Verhandlungen erzielt

Stuttgart. Nach über 14 Monaten Tarifverhandlungen erhalten die rund 490 000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel mehr Geld. Die Entgelte werden in drei Stufen erhöht – rückwirkend ab 1. September 2023 um 5,3 Prozent, ab 1. April dieses Jahres um 4,7 Prozent und ab 1. April 2025 nach einer Erhöhung um einen Festbetrag von 40 Euro um weitere 1,8 Prozent, wie die Gewerkschaft Verdi und der Handelsverband Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart mitteilten. Die Laufzeit betrage 36 Monate. Im August/September gibt es zugleich eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro für die Mitarbeitenden. Sie ist steuer- und abgabenfrei.

Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger sagte, die nun vereinbarten Tariferhöhungen ergäben kräftige, zweistellige Entgeltsteigerungen. In der maßgeblichen Gruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer, in der sich etwa zwei Drittel der Einzelhandelsbeschäftigten befinden, betrage die tabellenwirksame Anhebung 13,7 Prozent. In den unteren Entgeltgruppen ergäben sich sogar Tarifsteigerungen bis zu 15,6 Prozent. Mit dem nun erzielten Tarifergebnis könne man sehr zufrieden sein.

Philip Merten vom Handelsverband Baden-Württemberg erklärte: «Der Abschluss stellt unsere Unternehmen vor enorme finanzielle Herausforderungen. Wir sind der Arbeitnehmerseite bis an den Rand des Machbaren entgegengekommen.» Dennoch garantiere er die wichtige Friedenspflicht und damit Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre, sowohl für die Mitgliedsunternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. «Der historisch langen Laufzeit komme dabei eine besonders hohe Bedeutung zu.»

In Hamburg hatte es den ersten Tarifabschluss im Handel gegeben. Bis zu dem Hamburger Abschluss hatten auch zahlreiche Warnstreiks und Spitzengespräche die verfahrene Situation in dem Tarifkonflikt nicht verändern können. Verdi war in allen Regionen mit einer Forderung von mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und einer Laufzeit von einem Jahr in die Verhandlungen gegangen. (dpa)

baden-württemberg verdi Wirtschaft

Das könnte Dich auch interessieren

24.07.2024 Baden-Württemberg: ASB und Verdi einigen sich auf kürzere Arbeitszeiten im Rettungsdienst Baden-Württemberg. In mehreren Verhandlungsrunden haben sich Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und die Gewerkschaft Verdi auf kürzere Arbeitszeiten im Rettungsdienst geeinigt. Die Einigung sieht ab 2025 eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 41 Wochenstunden und ab 2027 auf 38,5 Wochenstunden vor – aktuell gilt noch eine Höchstarbeitszeit von 45 Stunden pro Woche. Zusätzlich können alle Beschäftigten beim ASB ab 02.12.2024 Heidelberg: Strompreis bei Grundversorgung - leicht sinkende Preise für einige Haushalte im Südwesten Manche Stromkunden in der Grundversorgung haben schon Post bekommen: Zum Jahreswechsel setzen viele Energieunternehmen ihre Preise neu fest. Strom wird teilweise etwas günstiger. Heidelberg. Einige baden-württembergische Haushalte in der Grundversorgung können zum Start in das Jahr 2025 mit leicht sinkenden Strompreisen rechnen. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox mit Sitz in Heidelberg gibt es 31 Strompreissenkungen 02.12.2024 Baden-Württemberg: Wieder Warnstreiks bei Bussen und Bahnen auch in der Region Vor der nächsten Verhandlung gehen die Warnstreiks im Nahverkehr weiter. An drei Tagen sollen Busse und Züge in manchen Regionen stillstehen. Auch viele Schüler müssen sich wohl Alternativen suchen. Stuttgart.  Pendler und Reisende müssen sich in Teilen des Nahverkehrs in Baden-Württemberg auf Ausfälle und Verzögerungen einstellen. Grund dafür ist ein Warnstreik bei der SWEG (Südwestdeutsche 28.11.2024 Pforzheim: Tarifabschluss für Metallindustrie im Südwesten unter Dach und Fach Pforzheim.  Der Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie im Südwesten ist endgültig unter Dach und Fach. Nach dem Arbeitgeberverband Südwestmetall bestätigte nun die Große Tarifkommission der IG Metall den in Hamburg Mitte November erzielten Pilotabschluss, wie die Gewerkschaft in Pforzheim mitteilte. Das Tarifergebnis sei ein Kompromiss und zeige, dass man auch in unruhigen Zeiten handlungsfähig