Siebenschläfern gehen die Schlafplätze aus. Darauf macht der Naturschutzbund Baden-Württemberg zum Siebenschläfertag aufmerksam – und erklärt, wie Schlafmäusen geholfen werden kann.
Siebenschläfer verlieren im Südwesten immer mehr Lebensraum. Deshalb sensibilisiert der Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg anlässlich des Siebenschläfertags am 27. Juni für die Situation der Nagetiere. Der Verband ruft zum Erhalt von Bäumen mit Bruthöhlen und Streuobstwiesen auf. In diesen finden die Tiere, die zur Familie der Bilche oder Schlafmäuse gehören, ein Zuhause.
Da Baumhöhlen selten und von anderen Tieren umkämpft seien, nisteten sich die Siebenschläfer auch in Vogelnistkästen, Gartenhütten oder auf Dachböden ein, teilte die Nabu-Artenschutzexpertin Alexandra Ickes am Montag mit. Nachts könne es zu Lärm kommen, stubenrein seien die Tiere ebenfalls nicht. Trotzdem rief Ickes dazu auf, die Nager zu dulden, um den Bestand zu schützen.
Da Bilche vom Bundesnaturschutzgesetz geschützt werden, dürfen sie weder verletzt noch getötet werden. Siebenschläfer treten laut Nabu üblicherweise Mitte September ihren siebenmonatigen Winterschlaf an. Wenn die Temperatur über 20 Grad steigt, wachten die Tiere auf. Wenn sie in warmen Gebäuden überwintern, könne sich der Winterschlaf verkürzen oder werde gar nicht eingehalten.
Siebenschläfer haben ähnlich runde Ohren wie Mäuse. Mit ihrem buschigen Schwanz erinnern sie jedoch eher an Eichhörnchen, deren Kletterfähigkeit sie ebenfalls besitzen. An ihren Pfoten haben die 12 bis 18 Zentimeter großen Siebenschläfer Sohlenballen, die wie Saugnäpfe funktionieren und beim Klettern helfen. (dpa)